Full text: Fortschritte in der Metallographie

Potentiostatisches Ätzen von Al-Bronzen* 
PETER SUERY, PAUL BREZINA 
(Metallkundliches Labor der Firma Gebr. Sulzer AG, Winterthur/Schweiz und Anorganisch- 
chemisches Institut der Universität Zürich). 
1. Einleitung 
on Technische Al-Bronzen mit Fe, Ni und Mn enthalten je nach ihrer Zusammensetzung und 
zen Wärmebehandlung die in Tabelle 1 angeführten Gefügebestandteile, deren Differenzierung 
3 % auf Grund chemischer Ätzungen nicht immer möglich ist. So wurde z.B. das lamellare 
6°. Gefüge aus a und «x oft mit dem Eutektoid a+y, verwechselt. Die beiden Gefüge wurden mit 
aufwendigen Untersuchungsmethoden identifiziert? . Bei grober Gefügeausbildung bieten die 
Interferenzaufdampfschichten eine wertvolle Hilfe. Bei mittlerer und feiner Gefügeaus- 
bildung befriedigt jedoch keine der genannten Gefügeentwicklungsmethoden, so daß die 
nachfolgend beschriebenen Ätzversuche unter konstant gehaltenem Potential durchgeführt 
wurden. 
2. Versuchsdurchführung 
Als Grundlage für das gezielte potentiostatische Ätzen dienten die potentiokinetisch 
(10 — 70 mV/min) aufgenommenen Stromdichte-Spannungskurven der einzelnen Phasen in 
verschiedenen wässerigen Elektrolyten. Neben einer einfach gebauten Ätzzelle, bestehend 
aus Petrischale mit netzförmiger Gegenelektrode und Halterung für die in Plexiglas einge- 
betteten Proben sowie die Bezugselektrode, wurde eine weitere Zelle für die direkte 
Beobachtung des Ätzvorganges unter dem Mikroskop (Leitz Metallux, Objektiv H 32) 
verwendet. Durch diese in Fig. 1 dargestellte Zelle fließt während des Ätzens frischer 
Elektrolyt aus einem Vorratsgefäß (ca. 1 Tropfen/sec). 
Die verwendeten Phasen wurden entweder durch Wärmebehandlung von technischen 
Legierungen gewonnen oder in einem Vakuum-Induktionsofen erschmolzen. Um zu grund- 
sätzlichen Aussagen zu kommen, wurde vor allem die Zusammensetzung der inter- 
metallischen Verbindungen in weiten Grenzen variiert. Die a-Phase (6 Gew.-% Al) enthielt 
geringe Seigerungen, während die Martensitproben z. T. erhebliche Anteile von a-Nadeln 
oder bei Fe- und Ni-Gehalt auch submikroskopische K-Ausscheidungen aufwiesen. Letzteres 
ist für die vorliegenden Versuche von untergeordneter Bedeutung, da solche Martensitproben 
weitgehend den Mmartensitischen Gefügebestandteilen in technischen Legierungen 
entsprechen dürften. 
° Erweiterte Fassung des 1. Teiles der Dissertation von P. Suery: „Untersuchungen zum Gefügeaufbau 
und Korrosionsverhalten von Aluminiumbronzen“‘‘, Universität Zürich, 1970. 
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