Full text: Fortschritte in der Metallographie

Um nachzuweisen, daß tatsächlich Temperaturen über 360° C aufgetreten sind, wurden an vol 
den Motorteilen zahlreiche Gefügeuntersuchungen vorgenommen. Bei der Untersuchung Kle 
eines Wälzlagers aus 100 Cr 6, das im unbeeinflußten Zustand aus Martensit mit Karbiden zug 
besteht (Fig. 2a), wurde ein perlitisches Gefüge mit spießigem Zementit festgestellt (Fig. 2b). Die 
Aus dieser Gefügeveränderung konnte gefolgert werden, daß der Innenring des Wälzlagers auf die 
über 750° C erwärmt worden war. Ge: 
An 
4. Schweißnahtrisse Ro 
Zur Klärung der Rißursache in einer Rohr-Rundschweißnaht trugen licht- und Ge! 
raster-elektronenmikroskopische Untersuchungen bei. EIM 
Die Figuren 3a und b zeigen den von einem Rißfeld umgebenen klaffenden Längsriß in der Bei 
Schweißnaht. Dem lichtmikroskopischen Befund war die Rißursache zunächst nicht zu Bei 
entnehmen. Da aufgrund der Schweißgutanalyse die Vermutung nahe lag, daß das der 
Schweißgut versprödet ist, wurden diesem Kerbschlagproben entnommen und die Inn 
Bruchflächen anschließend raster-elektronenmikroskopisch untersucht. Die niedrigen Bei 
Kerbschlagwerte von 0,3 mkp/cm? ließen darauf schließen, daß die Risse aufgrund einer päal 
Versprödung des Materials entstanden sind. Die mikrofraktographische Untersuchung In 
bestätigte, daß die auf den Korngrenzflächen liegenden zahlreichen groben Ausscheidungen NS 
die Ursache für die Werkstoffversprödung darstellten (Fig. 3c). Zn 
u: 
5. Gebrochene Brecherwelle En 
Fig. 4a zeigt die Bruchfläche einer 305 mm dicken Brecherwelle, die während des 
Normalbetriebes brach. Obe 
Der Bruch enthält zwei Teilbereiche A, die im Dauerbruch entstanden sind sowie einen dur 
großen Bereich Rest-Gewaltbruch B. Aus den Flächenanteilen von Gewalt- und Dauerbruch An 
kann gefolgert werden, daß die Brecherwelle für diesen Werkstoffzustand unter zu hoher 
Belastung stand. 
Die lichtmikroskopische Untersuchung zeigte, daß der Wellenwerkstoff 25 CrMo 4 keiner 6.7 
gezielten Wärmebehandlung unterzogen worden war. Das Kerngefüge besteht aus In 
Ferrit/Perlit, während das Gefüge am Rand unregelmäßig ausgebildet ist und aus Ferrit, Perlit Ke: 
und Zwischenstufe besteht (Fig. 4b und c). Die Bruchursache ist eindeutig die mangelnde ? 
Festigkeit des Materials aufgrund der fehlenden Wärmebehandlung. ver 
6. Untersuchung von Kesselrohren auf Überhitzung oder Überbeanspruchung Ne 
Zahlreiche Dampfkesselschäden haben ihre Ursache in der Überhitzung oder Über- Ro. 
beanspruchung von Kesselrohren. Wal 
Vorsorgliche zerstörungsfreie Untersuchungen der Gefüge im Kessel lassen Schädigungen Im 
bereits im Frühstadium erkennen. Ka! 
Bei den ambulanten Untersuchungen im Kessel wird die zu untersuchende Rohroberfläche Ab. 
zunächst vorgeschliffen, elektrolytisch oder mechanisch poliert und anschließend Zw 
elektrolytisch oder mittels Wattebausch und chemischen Ätzmitteln geätzt. Die so letz 
präparierte Fläche wird dann entweder im Original mit einem tragbaren Lichtmikroskop, das 10( 
200
	        
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