Full text: Fortschritte in der Metallographie

Es hat sich immer wieder gezeigt, daß für die Morphologieforschung die Anwendung 923 
mindestens zweier verschiedener Verfahren zweckmäßig ist. Da eine aussagekräftige Wieder- Cine « 
gabe der in unseren Filmen gezeigten farbigen Polarisationsbilder an dieser Stelle nicht rung 
möglich ist, geben wir im folgenden einige Beispiele über Vergleichsuntersuchungen Licht- schlie 
mikroskop-Raster-Elektronenmikroskop, welche gleichzeitig das im vorstehenden kurz aus- diese] 
geführte Aufbauprinzip der Graphite illustrieren. schuf 
0,30 
2. Ergebnisse Schw 
Beispiel 1: Direkt aus der Schmelze entstandener Blattigraphit aus grauem Gußeisen Fig. 
(3,5 Gew.-% C, 2 Gew.-% Si) Denen 
Fig. 1 zeigt das übliche zweidimensionale Graphitbild, während Fig. 2 das Scanningbild von un 
aus derselben Probe isoliertem Blattgraphit darstellt, in dem die hexagonalen Graphit- entst: 
schuppen verschiedentlich zu erkennen und in Fig. 3 noch stärker vergrößert ersichtlich sind. radial 
Rand 
Beispiel 2: Durch Zerfall von Zementit in festem Zustand gebildete Temperkohle entst: 
Dieses Beispiel soll einerseits die Zweckmäßigkeit der gemeinsamen Anwendung der zwei Grapl 
mikroskopischen Verfahren dartun, andererseits soll es den Einfluß eines Begleitelementes, 
und zwar hier des Schwefels, auf Keimbildung und Wachstumserscheinungen im festen 3. Zu 
Zustand zeigen, ohne daß es heute bereits möglich wäre, den Mechanismus der Wirkungs- Anha 
weise des Schwefels zu erklären. mikıc 
Hier sei darauf hingewiesen, daß hinsichtlich des Graphits bei der direkten Kristallisation aus schen 
der Schmelze von K. Herfurth® wichtige Hinweise gegeben worden sind. Auch die von bildu! 
J. Minkoff” entwickelten Vorstellungen über den Einfluß von adsorbierten Fremdelementen 
müssen an dieser Stelle genannt werden. 
Es ist allgemein bekannt, daß im Gegensatz zum Einfluß des Schwefels bei der direkten ACı 
Kristallisation von Graphit aus der Schmelze beim Tempervorgang steigender Schwefelgehalt 
die Bildung kompakter bis kugeliger Graphitformen sehr stark begünstigt. Im folgenden wird On U 
der Einfluß des Schwefels auf die Ausbildungsform des Graphits im Bereich von 0,1 Gew.-% PDC 
(üblicher unterer Schwefelgehalt vom Temperguß) bis zu 0,4 Gew.-% Schwefel gezeigt. moörp 
0,1 Gew.-% S. Fig. 4 zeigt das HNO3 geätzte Gefüge eines normal getemperten Gusses mit 
0,1 Gew.-% S.Fig.5 zeigt das Scanningbild einer elektrolytisch tiefgeätzten Probe mit 
0,1 Gew.-% S: Die hexagonalen Graphitschuppen sind verschiedentlich deutlich zu erkennen. IR 
0,15 Gew.-% S: Bei annähernd gleichem Schwefelgehalt (0,15 Gew.-%), aber etwas geän- N 
derten Temperbedingungen können auch ganz anders geartete Temperkohleausscheidungen st 
auftreten, wofür das in Fig. 6 wiedergegebene Scanningbild ein Beispiel ist. 5 ® 
0,20 Gew.-% S: Bei Schwefelgehalten von 0,20 Gew.-% beginnt teilweise schon eine gewisse E. 
Neigung zur Bildung knotiger Formen (Fig. 7 und 8), welche sich deutlich von der mehr de 
blattförmigen Ausbildung in Fig. 4 unterscheiden. Ein charakteristisches Scanningbild aus Er 
der gleichen Probe gibt Fig. 9 wieder, wobei die hexagonalen Graphitschuppen besonders 3 x 
klar in Erscheinung treten. bi 
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