Full text: Fortschritte in der Metallographie

3. Versuchsergebnisse den Sı 
In‘ Schlacken, die aus reinen Kalk-Flußspatmischungen ohne Zusatz anderer Stoffe Graphi 
hergestellt werden, scheidet sich der Graphit in Form von Schalen oder Kugeln aus. Das Blättc} 
Auftreten von Schalen deutet darauf hin, daß er sich an Keime anderer Stoffe, hexagc 
möglicherweise Karbide, anlagert, die beim Lösen in Salzsäure mit entfernt werden. Daher für die 
zeigen diese Schalen sehr unterschiedliche Formen, die häufig von Löchern durchsetzt sind neben 
(Fig. 1a). Nur gelegentlich findet man in dickwandigeren Graphitablagerungen noch Reste der gle 
von Einschlüssen anderer Stoffe, an die sich der Graphit schalenförmig angelagert hat, wie es anhaftı 
die untere Kugel in Fig. 1b zeigt. feinen 
Sternc| 
Setzt man dem Kalk-Flußspatgemisch Kieselsäure zu, so nimmt die Neigung des Graphits, In Sch 
sich in Kugelform auszuscheiden, zu. Wenn die Möglichkeit besteht, von solchen Schlacken Graphi 
Schliffe herzustellen, kann man die Bildung des Kugelgraphits leicht dadurch feststellen, Neigur 
indem man die Schliffe im polarisierten Licht betrachtet. Alle Kugeln, die in der verschi 
Schlifffläche liegen, zeigen dann ein Auslöschungskreuz, wie man es auch bei anderen der F 
kugeligen, nicht oder feinstkristallinen Einschlüssen beobachtet (Fig. 2). Da die Schlacken Graphi 
durchscheinend sind, erkennt man im Untergrund weitere Graphitkugeln in Form von Röntge 
runden dunklen Flecken. Bei normaler Auflichtbeleuchtung erscheinen die Kugeln hell, da Kugelg 
der Graphit das einfallende Licht stärker reflektiert als lichtdurchlässige Schlackengrund- aus fe: 
masse und das in dendritischer Form ausgeschiedene Calziumfluorid (Fig. 3a). Wie die Isolate graphit 
in den Figs. 3b und c zeigen, ist die Oberfläche der kleineren Kugeln sehr glatt, die der nahme 
größeren dagegen durch angelagerten Kohlenstoff rauh mit wolkenförmiger Struktur. en 
scharfe 
Die gleiche Ausscheidungsform des Graphits als Kugelgraphit findet man auch in Schlacken, In dem 
die 20 bis 25 Gew.-% Tonerde enthalten, wie es die Figs. 4a bis c zeigen. Allerdings findet als Kus 
man hier neben glatten Kugeln auch solche, an die sich kleine Graphitblättchen vr all 
ankristallisiert haben (Fig. 4c), was vor allem in den Isolaten der Schlacken beobachtet wird, steigen 
deren AlL„‚O;-Gehalt an der oberen Grenze des angegebenen Konzentrationsbereiches liegt. besond 
Die Ausscheidungsform des Graphits ändert sich jedoch grundsätzlich, wenn der Der Dh 
Tonerdegehalt der Schlacke die angegebenen Werte überschreitet. An Stelle der Kugeln der m 
findet man in solchen Schlacken Graphitblättchen, die zu sternchenförmigen Haufwerken Bild el 
zusammengewachsen sind. In den Figs. 5a bis c ist ein Anschliff und ein Isolat eines solchen leicht 
Blättchenhaufens bei verschiedenen Vergrößerungen wiedergegeben. 
4. Zusz 
Die Neigung des Kohlenstoffs, sich in Kugelform auszuscheiden, bleibt zwar auch dann 
grundsätzlich bestehen, wenn die Schlacke Schwefel enthält. Hier wachsen jedoch eine Reihe Ausred 
von Kugeln so zusammen, daß eine faden- oder schlauchähnliche Struktur entsteht, wie es je nack 
die Figs. 6a bisc zeigen. Dabei können sich solche Gebilde fadenförmig mit örtlichen m ka 
Verdickungen in der Schlacke hinziehen (Fig. 6a), sie können aber auch von einem zur. Bil 
Keimpunkt ausgehend in zahlreiche Richtungen wachsen (Fig. 6c). U 
Ö 
Enthält das Eisen, über dem die Schlacke ’erschmolzen wird, merkliche Mengen eines zusamr 
stärkeren Reduktionsmittels, wie Silizium oder Aluminium, so reduzieren diese den Kalk in Kugelg 
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