UA1;—Al—-Dispersionsbrennstoff für Höchstflußreaktoren den Kontrast so, daß die
Reaktionsphase Urantetraaluminid vom Urantrialuminid getrennt gemessen werden
konnte??. Ein weiter verbesserter Kontrast am gletchen Gefüge wurde durch Filter erreicht
(Fig. 2), was wiederum eine größere Meßgenauigkeit für reaktionskinetische Untersuchungen
zur Folge hatte. Die Ursache für diese Kontraststeigerung durch Filter ist der Kompen-
sationsfarbeneffekt. Weitere Versuche zur ‘Einbringung geeigneter Kompensations- bzw.
Komplementärfarbenfilter in den Strahlengang vor und nach der Reflexion von der Probe
lassen entsprechende Kontrasterhöhungen erwarten.
3. Quantitative stereometrische Gefügeanalyse
Der stereometrische Aufbau beschreibt die räumliche Anordnung von Gefügebestandteilen
und hängt nicht vom Material ab *°. Wie wichtig dieser stereometrische Aufbau für die
Eigenschaften sein kann, läßt sich leicht aus Fig. 3 erkennen. Die Bilder 3b und 3c zeigen
zweiphasige Gefüge, bei denen eine Phase kontinuierlich, die andere dagegen eingebettet,
d. h. diskontinuierlich angeordnet ist. Die elektrische Leitfähigkeit einer solchen Einlage-
rungsstruktur beispielsweise wird nun deutlich von derjenigen einer Durchdringungsstruktur
(Fig. 3a) verschieden sein?, bei der beide Phasen einen kontinuierlichen Zusammenhang
besitzen. Die stereometrischen Definitionen für Einlagerungs- und Durchdringungsstruktur
lauten demnach wie folgt: Einlagerungsstruktur liegt dann vor, wenn mindestens eine Phase
diskontinuierlich auftritt, Durchdringungsstruktur hingegen dann, wenn alle Phasen in
wenigstens einer Dimension kontinuierlich vorliegen. Schichtenaggregate haben demzufolge
Durchdringungsstruktur (zweidimensional). Für bestimmte, richtungsabhängige Eigenschaf-
ten können allerdings Einschränkungen vorkommen. Beispielsweise ergibt sich das
parallelgeschaltete Schichtenaggregat als Spezialfall der Gleichung für die Konzentrations-
und Stereometrieabhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit bei Einlagerungsstruktur. Das
reihengeschaltete Schichtenaggregat wird dagegen durch die entsprechende Gleichung für
Durchdringungsstruktur nicht erfaßt. Am Beispiel der Einlagerungsstruktur wurde bereits
gezeigt, welches die Faktoren sind, die den stereometrischen Gefügeaufbau bestimmen? . Es
handelt sich um drei unabhängige stereometrische Einflußgrößen, nämlich die Form,
Orientierung und Verteilung der Phasen.
Bei der Beschreibung der‘ Form lassen sich zwei Arten von Formfaktoren unterscheiden: der
direkte und der indirekte Formfaktor. Direkte Formfaktoren sollen eine direkte Vorstellung
über die Gestalt von Pulvern oder Kristalliten vermitteln und wurden ausführlich behan-
delt?®,
Sie werden etwa für die Pulvercharakteristik vor pulvermetallurgischen Verdichtungsvor-
gängen oder sintertheoretische Erörterungen — besonders auf topologischer Basis — benutzt.
Sie können auch zur Beschreibung von Gefügeänderungen durch Rekristallisation, Reaktion
oder dgl. verwendet werden. Die direkten Formfaktoren gehen von dem Verhältnis des
Umfangs (u) zur Fläche (a) für den ebenen Fall oder der Oberfläche (0) zum Volumen (v) für
den räumlichen Fall aus !’?:
u 0
(= F=-
(1)
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