Dieses Verhältnis wird so modifiziert, daß es für bestimmte Formen bestimmte Zahlen
ergibt?. Eine brauchbare Definition für den ebenen (f) und räumlichen (F’) Formfaktor
lautet beispielsweise *
Er 0 mM
a” U
Indirekte Formfaktoren dagegen sind eigenschaftsbezogen. So hat die Form einer Pore in
einem kompakten Material Einfluß auf dessen Leitfähigkeit? oder mechanisches Verhal-
ten??. Die zur Beschreibung solcher Porositätseinflüsse abgeleiteten Gleichungen enthalten
daher indirekte Formfaktoren, die für die elektrische Leitfähigkeit anders sind als für die
Festigkeit eines Werkstoffes. Im Falle der Leitfähigkeit gehen sie auf den „Entelektrisie-
rungsfaktor‘“ zurück, im Falle der Festigkeit auf den „Kerbspannungsfaktor““. Sie sind
berechenbar, wenn man die Form der betreffenden Partikel einer Phase durch ein
Rotationsellipsoid annähert. In Fig. 4 sind diese indirekten Formfaktoren für die elektrische
Leitfähigkeit und die mechanischen Eigenschaften über den Achsenverhältnissen der zur
Beschreibung ihrer Gestalt durch Rotationsellipsoide angenäherten Partikel wiedergegeben.
Meßtechnisch wird diese Näherung folgendermaßen vorgenommen: Man ermittelt durch
Flächenmessung am Schliff zunächst den Flächeninhalt des betrachteten Teilchens, sodann
über Projektionsmessung die Größe seiner „Symmetrieachse‘‘. Diese setzt man gleich der
Rotations-Achse des gesuchten Rotationsellipsoids. Aus beiden Messungen läßt sich leicht
die andere Achse und damit.das Achsenverhältnis ermitteln, was zu den gesuchten indirekten
Formfaktoren nach Fig. 4 führt.
Die Orientierung einer Phase läßt sich quantitativ und grafisch darstellen? ®, in sehr
vereinfachter Weise z.B. dadurch, daß man von einem willkürlichen Punkt Null mit
Projektionsmessung beginnt. Gemessen wird die summierte lineare Ausdehnung aller Teil-
chen der Phase im Bildfeld. Das Bild wird dabei in einzelnen Schritten (zwischen der
Ausgangslage 0 und 90°) gedreht und die entsprechenden Endergebnisse über dem Meß-
winkel so aufgetragen, daß der kleinste gemessene Projektionswert dem Winkel Neunzig Grad
zugeordnet ist. Das Verhältnis aus den Projektionsmeßwerten bei anderen Winkeln und
diesem Minimalwert wurde als einfachstes quantitatives Maß hier für die Orientierung
verwendet (Texturfaktor, Fig. 5). Für die rechnerische Erfassung von Orientierungseinflüssen
ist der Texturfaktor über Winkelfunktionen zu beschreiben‘, was in späteren Betrach-
tungen ausführlich erörtert werden soll.
Nicht so einfach und eindeutig ist das bisherige Resultat der Bemühungen zur quantitativen
Beschreibung der Verteilung. Sie sind zusammenfassend dargestellt?® und auch in diesem
Band erneut behandelt worden??. Für mehrphasige Gefüge von Kernbrennstoffen hat sich
die Verwendung eines Verteilungsgrades bewährt, der auf den Variationskoeffizienten der
beschreibenden Statistik zurückgeht“ >.
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