eine stetige Zunahme der Korngröße bis zu 12 h Glühdauer. Bei 1100° C wird schon nach Ta
1h jene Korngröße erreicht, die sich bei 1000° C und 12h Glühdauer ergibt. Nach 3 h 10
Glühdauer bleibt die Größe der größten Körner ungefähr konstant, während die kleineren
Körner weiter wachsen. Ble
In grundlegender Weise wird durch die Wärmebehandlungen die Textur von Blech I (Fig. 1)
geändert. Bei 1000° C (Fig. 1a) erfolgt der Aufbau einer Gosstextur, die sich der ursprüng- I
lichen Textur überlagert. Nach 3 h Glühdauer wird ein Maximum an Schärfe der Gosstextur I
erreicht. Dies stimmt mit den magnetischen Messungen insofern überein, als die Verlustziffer
Vıo bereits nach 3 h Glühdauer fast auf die bei 1000° C erreichten Bestwerte abgesunken
ist. Die Verbesserung der Verlustziffer V, o beträgt bereits 85 % von jener, die nach 6 h bzw.
12 h Glühdauer erreicht wird. Auch die Glühung bei 1100° € (Fig. 1b) führt zum Aufbau
einer Gosstextur, die sich der ursprünglichen Textur überlagert. Die Schärfe der Gosstextur
bleibt nach 1h konstant. Dies stimmt mit den magnetischen Messungen überein, da bei
1100° C die Bestwerte von V,o schon nach 1 h Glühdauer erreicht werden. Ganz allgemein
ist zur Gosstextur, die sich hier abbildet, festzustellen, daß die Abweichung von der Ideallage
vor allem in der Querrichtung erfolgt. Die Streuung der Gosslage im Sinne einer Drehung um
die Walzrichtung ist also größer als die Streuung im Sinne einer Drehung um die Quer-
richtung. !
Abschließend sei bemerkt, daß nicht nur die beiden hier beschriebenen Bleche, sondern noch
weitere acht verschiedene Blechsorten untersucht wurden. Da die Ergebnisse für diese, unter
Schutzgas ebenso wie unter Vakuum, geglühten Bleche durchaus vergleichbar sind, kann von
einer detaillierten Beschreibung dieser Versuchsresultate Abstand genommen werden. Die
Bleche I und II stehen als Repräsentanten für insgesamt 10 unterschiedliche Bleche, die zum
Teil kalt- bzw. warmgewalzt waren, unterschiedliche Zusammensetzung und zum Teil Goss-
textur, also eine Vorzugsorientierung, aufweisen.
Die wesentliche Aussage der gefundenen Versuchsergebnisse ist die, daß Bleche ohne
Vorzugsorientierung durch eine einfache Wärmebehandlung in ihrer Qualität verbessert
werden können, wobei diese Qualitätssteigerung zum Teil auf die mit der Rekristallisation
sich teilweise einstellende Gosstextur zurückzuführen ist.
4. Zusammenfassung
Durch Wärmebehandlung bei 1000 und 1100° C im Argonstrom konnten die Ummagnetisie-
rungsverluste eines nicht vorzugsorientierten, kaltgewalzten Elektrobleches wesentlich herab-
gesetzt werden. Diese Verbesserung ist durch die teilweise Ausbildung einer Gosstextur
bedingt.
Influence of Heat Treatment on the Magnetization Loss of
Electro Sheet Metal
The magnetization losses of non oriented, cold rolled electro sheets were considerably
reduced by heat treatment at 1000° C and 1100° C in argon. This improvement is due to a
partial formation of a Goss texture.
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