Full text: Fortschritte in der Metallographie

Temperaturmessung an Dilatometerproben bei rascher Abkühlung 
RUDOLF FICHTER 
(Eidgenössische Materialprüfungs- und Versuchsanstalt, Dübendorf, Schweiz) 
1. Einleitung 
Zur Ermittlung von ZTU-Diagrammen werden z. B. die Längenänderungen von Dilatometer- 
proben aus Stahl bei sehr verschiedenen Abkühlungsgeschwindigkeiten gemessen. Bei rascher 
Abkühlung (Anblasen mit Luft, Abschrecken mit Wasserbrause) ist es recht schwierig, den 
wirklichen Verlauf der Temperatur als Funktion der Zeit zu bestimmen. Es sind folgende 
Punkte zu beachten: 
a) Der Kontakt zwischen Thermoelement und Probe muß möglichst innig sein, d.h., das 
Thermoelement soll an die Probe angeschweißt werden. (Alle Verfahren mit Einstecken 
des Thermoelements in eine Bohrung der Probe oder Aufstecken der angebohrten Probe 
auf ein steifes Thermoelement usw. erwiesen sich bei unseren Versuchen mit hohen 
Abkühlungsgeschwindigkeiten als unzulänglich, 
b) Die Probe soll so geformt und dimensioniert sein, daß in ihr selbst nur sehr kleine 
Temperaturgradienten vorliegen, da sonst in Rand- und Kernzone ganz verschiedene 
Abkühlungsgeschwindigkeiten auftreten können. 
In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, diese beiden Forderungen zu erfüllen. Die 
Abkühlungsverhältnisse in üblichen Dilatometerproben wurden näher untersucht; als 
Ergebnis wird eine neue Probenform vorgeschlagen. 
2. Versuchsdurchführung und Ergebnisse 
2,1. Abkühlungsgeschwindigkeit 
Erfolgt die Abkühlung ohne merkliche Störungen und ohne Umwandlungen, so kann man 
annehmen, daß die Temperatur in erster Näherung nach einem Exponentialgesetz als 
Funktion der Zeit abfällt. Das Abkühlungsgesetz von Newton wird folgendermaßen 
formuliert: 
—kt 
T=T.6 (1) 
worin T die Temperatur über der Endtemperatur (Umgebungstemperatur, 20° €), To die 
Anfangstemperatur (von der Endtemperatur aus gerechnet, in ° C — 20°) und t die Zeit 
bedeuten. 
inTo,-InT , 
k ist die Abkühlungskonstante = —— — 
2) 
371
	        
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