2.2. Warmmikrohärteprüfer von K. L. Maurer
Ferner sei daran erinnert, daß K.L. Maurer‘' bis 13 ebenfalls schon vor 10 Jahren eine
Anordnung zur Durchführung von Mikrohärte-Prüfungen in der Wärme angegeben und bei
der 1. Internationalen Metallographie-Tagung 1963 in Leoben eingehend besprochen hat.
Dabei hat K. L. Maurer das gestürzte MeF-Metallmikroskop von REICHERT, das einen auf
einem Wechselschlitten montierten Mikrohärteprüfer besitzt, mit dem Heiz- und Kühltisch
nach R. Mitsche und F. Gabler‘* kombiniert. Die Verwendung dieses „externen‘“ Mikro-
härteprüfers macht es erforderlich, daß das Heizöfchen unten offen ist und die zu prüfende
Stirnfläche der zylindrischen Probe einige mm daraus hervorragt. Die Vorrichtung gestattet,
Probentemperaturen bis 600°C zu erreichen, wenn die Frontlinse des Objektivs bei der
Einstellung durch Glimmer geschützt wird. Die Treffsicherheit der Eindrücke beträgt wegen
der Zuordnung von Objektiv und Mikrohärteprüfer auf einem Wechselschlitten wenige um.
2.3. Warmmikrohärteprüfer von L. Meyding
Basierend auf den erwähnten Vorarbeiten von E. Schmidtmann et al. hat L. Meyding'* bei
der Härteprüfungs-Tagung 1965 in Dortmund den in Fig. 1 wiedergegebenen Warmmikro-
härteprüfer vorgestellt. Hier sind die Probe, ihre Heizung und der Prüfdiamant samt
Belastungs-Vorrichtung für 20 bis 300 p im Sockel eines Durimet-Meßmikroskopes unter-
gebracht. Da sich bis heute keine Interessenten für das Gerät gefunden haben, ist seine
Entwicklung leider eingestellt und seine Produktion nie aufgenommen worden,
In Japan und Rußland scheint man über die Möglichkeiten und Vorteile dieser Unter-
suchungs-Methode positiver zu denken. Dort wurden vielbenutzte Heizmikroskope zur
Mikrohärteprüfung gebaut.
2.4. Hochtemperatur-Mikrohärteprüfer der NIPPON KOGAKU K. K.
Diese Firma in Tokio hat ein Gerät auf den Markt gebracht, dessen Konstruktion in Fig. 2a
skizziert ist!°. Es hat eine vertikale Vakuumkammer mit keramischer Heizpatrone, die eine
Innenwicklung aus Wolfram oder Tantal für Probentemperaturen bis 1600°C besitzt. Darin
wird die zylindrische Probe (von max. 12 ® x 27 mm) entweder direkt eingeschraubt oder —
wenn sie zu klein ist — in einen zylindrischen Probenhalter aus Molybdän oder zunder-
beständigem Stahl eingesetzt. Die unten an einer vertikalen Achse angebrachte Vickers-
pyramide aus Diamant oder Saphir kann innerhalb der Kammer durch ringförmige Gewichte
mit 50 — 100 — 300 und 500 p belastet werden. Da die oberen Gewichte jeweils größere
Durchmesser haben als die unteren, ist es möglich, nichtbenutzte Gewichte auf ent-
sprechenden, in der Höhe verstellbaren, stufenförmigen Etagen abzusetzen. Das besondere an
der Konstruktion dieses Gerätes ist, daß zur isothermen Ausmessung der Härteeindrücke die
Probe samt Heizpatrone innerhalb der vertikalen Vakuumkammer um 50° vor ein schräges
Meßmikroskop gekippt wird, das mit Objektiven von 18 mm Arbeitsabstand für 100- und
300fache Vergrößerung und Hell- sowie Dunkelfeldbeleuchtung ausgerüstet ist. Ein wichtiges
Detail ist hier nicht skizziert: nämlich daß zur Justierung der gewünschten Stelle des Proben-
Gefüges unter die optische Achse und damit auch unter die Achse der Vickers-Pyramide die
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