besitzt® , sollte die Reihenfolge der analysierten Elemente nun Mo, Cr, Fe sein. Nach den
spektralanalytischen Ergebnissen kann angenommen werden, daß auch in den beiden
beschriebenen Formen des 8-Mo,‚ C unterschiedliche Gehalte an Legierungselementen vorhan-
den sind.
2.3. Zwischenstufen-Ausscheidungen
Ein weiteres Beispiel ist die Untersuchung an Ausscheidungen der Zwischenstufe nach
verschiedenen Wärmebehandlungen. Bei allen hier möglicherweise ausgeschiedenen Karbid-
arten führt die variable Löslichkeit von Legierungselementen im Karbid zu Änderungen der
Gitterkonstanten, die eine sichere Identifizierung der Beugungsaufnahmen zumindest
erschweren, selbst wenn mit Einkristallaufnahmen gearbeitet werden kann.
Da jedoch angenommen werden kann, daß auch die Legierungsverhältnisse im Karbid bzw.
Änderungen in den Legierungsverhältnissen eine Rolle in bezug auf die mechanischen Werte
z.B. bei langfristigen Glühzeiten spielen und deshalb häufig auch mit Hilfe von Karbid-
isolierungen beschrieben werden® bs 8 scheint der Versuch interessant, die Änderungen in
der Zusammensetzung auch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem elektronen-
mikroskopischen Bild zu beschreiben.
Im Folgenden soll kurz das Gefüge der untersuchten Proben beschrieben werden. Fig. 5a
zeigt den Anlieferungszustand, vollständig in der Zwischenstufe umgewandelt. Sowohl die
Karbide der Zwischenstufe als auch das Korngrenzenkarbid stimmten gut und nur mit
M, 3Cg überein. — Hin und wieder auf Unterkorngrenzen ausgeschiedene kleine Plättchen
konnten nicht mit Sicherheit bestimmt werden, waren aber mit großer Wahrscheinlichkeit
kein 6-Mo‚C.
Für langfristige Wärmebehandlungen wurde der Anlieferungszustand 30 min bei 625° C
spannungsfrei geglüht. Nach einer anschließenden Glühung von 1000 h bei 450° € (Fig. 5b)
wurde innerhalb der Zwischenstufennadeln eine beträchtliche Menge nadelartiger Fein-
ausscheidungen beobachtet. Sie zeigten das für 6-Mo‚C typische Ringdiagramm; die
gemessenen d-Werte stimmten gut mit den bekannten Werten überein, wenn mit den gleichen
Gitterkonstanten wie bei der ferritisch-bainitischen Probe gerechnet wurde. Die übrigen
Karbide .— Ausscheidungen der Zwischenstufe und Korngrenzenkarbid — stimmten mit
M, 3Ce6 überein.
Nach 1000h bei 600° C (Fig. 5c) sind die Korngrenzenkarbide — M‚3Cg und vereinzelt
auch MgC — vergröbert. Die Karbide der Zwischenstufe zeigten beginnende Ankristalli-
sationen, stimmten aber mit einiger Sicherheit nur mit M,3Ce6 überein. Die nadelartigen
Feinausscheidungen innerhalb der Zwischenstufe (6-Mo„‚C) scheinen etwas weniger zu
werden.
Nach 3000h bei 600° C (Fig. 5d) zeigen die Zwischenstufenkarbide weiter verstärkte
Ankristallisationen; zahlreiche Einkristall-Beugungsaufnahmen stimmten am besten nur mit
M, 3Cg überein. Die Korngrenzenkarbide sind nun aber hauptsächlich M6C. Die nadeligen
Feinausscheidungen in der Zwischenstufe sind praktisch verschwunden. Nur die kleinen
Plättchen an den Unterkorngrenzen werden noch in etwa gleichem Umfang beobachtet wie
im Lieferzustand. Ihre Identifizierung glückte nicht.
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