von uns gemessenen relativen Cr/Fe-Verhältnisse recht gut mit den Cr/Fe-Verhältnissen an
;solierten Karbiden von Zeitstandproben überein, wie sie in der Arbeit von A. Krisch et al.”
angegeben werden; das mittlere Cr/Fe-Verhältnis, bestimmt an der Summe der ausgeschie-
denen Karbidphasen und ausgedrückt in Gewichtsprozenten, liegt hier bei etwa 0,7.
Obwohl eine weitergehende Interpretation aus den genannten Gründen noch nicht möglich
war, läßt sich doch bereits an diesen wenigen Gefügebeispielen des Stahles 10 Cr Mo 9 10
zeigen, daß eine spektrometrische Analyse von Karbiden an definierbaren Stellen im Gefüge
eine Differenzierung der Legierungsverhältnisse im ausgeschiedenen (und extrahierten)
Karbid erlaubt. Wie besonders bei der ersten Probe (Fig. 3c und d) gezeigt wurde, lassen sich
deutlich Legierungsunterschiede in ein und derselben Phase, M, 3 Ce, feststellen, wenn sie an
verschiedenen Stellen im Gefüge ausgeschieden wird. Aus dem eindeutigen spektralanalyti-
schen Nachweis eines sehr hoch mit Mo legierten Karbides, 8-Mo‚C (z. B. Fig. 3a), das immer
wieder ein charakteristisches Beugungsdiagramm (Ringdiagramm) zeigte, konnte auf das Vor-
handensein dieses Karbides auch in der Zwischenstufe der langzeitig geglühten Proben
geschlossen werden, obwohl die hier umgebenden „primär ausgeschiedenen‘ Zwischen-
stufenkarbide zu sehr störten, als daß zuverlässige Analysen hätten durchgeführt werden
können.
Nach langfristigem Glühen bei verschiedenen Temperaturen von Zwischenstufengefüge
wurde, ohne daß auf Umwandlungs- oder Auflösungsprozesse eingegangen werden kann, eine
Verschiebung des relativen Cr/Fe-Verhältnisses zugunsten des Chroms festgestellt.
Wir danken auch an dieser Stelle der Fa. Siemens für die leihweise Überlassung von
Elektronenmikroskop und Spektrometerzusatz.
3. Zusammenfassung
An Proben des Stahles 10 CrMo 9 10 mit verschiedenen Gefügen und Wärmebehandlungen
wurden neben der elektronenmikroskopischen Untersuchung Feinbereichsbeugungen und
Spektralanalysen am ausgeschiedenen Karbid durchgeführt. Es wurde der Nachweis für die
hier interessierenden Elemente Fe, Cr, Mo durchgeführt.
Die nach Beugungsaufnahmen vorliegenden Karbide M,3C6, M6C und M„,C (ß-Mo, C)
zeigten in Abhängigkeit von ihrem Auftreten im Korn und an den Korngrenzen relative
Änderungen in ihren Legierungsbestandteilen. Aus meßtechnischen Gründen wurde vor-
nehmlich das relative Cr/Fe-Verhältnis bestimmt. Es wurde versucht, mit Hilfe einer halb-
quantitativen Analyse die Reihenfolge der Elemente Fe, Cr, Mo in den einzelnen Karbidarten
und -formen auch in Abhängigkeit von der Wärmebehandlung festzulegen.
Identification of Precipitates in a Chromium-Molybdenum Steel
(10 Cr Mo 9 10) by Microprobe Analysis
Selected area diffraction and spectral analysis on the precipitated carbide were performed
besides electron microscopy on samples of a steel 10 Cr Mo 9 10 with various micro-
structures and heat treatments. The proof was catried out for the elements of interest, Fe,
Cr, Mo.
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