Full text: Fortschritte in der Metallographie

und nur durch den Moirgeffekt ihres Gitters mit dem der Eisenmatrix zu erkennen sind. ; 
Nach 300h (Fig. le) ist die Form, Größe und Verteilung der Teilchen noch besser zu ) 
erkennen. Es handelt sich um meist quadratische Plättchen, die zum Teil senkrecht (Fig. 1e ( 
oben), zum Teil parallel (Fig. 1e unten) zum einfallenden Elektronenstrahl angeordnet sind. FE 
In letzterem Fall erscheinen sie als Stäbchen. Ihre Länge überschreitet nicht 100 Ä, ihre n 
Dicke nicht 30 A. Die Teilchen finden sich in den Versetzungen, sind jedoch auch gleich- d 
mäßig in der Matrix verteilt. Ihre Anordnung deutet nicht auf das Vorhandensein von N 
inzwischen ausgeheilten Versetzungen hin. Die Verteilung der Teilchen läßt auf eine homo- GC 
gene Keimbildung schließen. 1a 
Die Teilchen zeigen im Eisen eine regelmäßige Ausrichtung. Der Winkel zwischen den % 
Richtungen beträgt durchweg 90° (Fig. 1d). Diese Ausrichtung und die homogene Keim- 
bildung lassen einen engen Orientierungszusammenhang und Kohärenz der Ausscheidungen Ir 
mit der Matrix erwarten. 
Die Beugungsbilder einer S00h bei 550° C angelassenen Probe zeigen neben den Eisen- D 
reflexen in der [100]- (Fig. 2a) und [111]-Zonenachse (Fig. 2c) weitere Reflexe, die zu « 
denen des Eisens regelmäßig angeordnet sind. Die diesen Reflexen zuzuordnenden Netz- F 
ebenenabstände d sind in Tabelle 2 aufgeführt. Berechnet man die 1/d?-Werte, so enthalten fi 
sie einen gemeinsamen Faktor von 0,03. Dividiert man die 1 /d?-Werte durch diesen Faktor, e 
so erhält man eine Folge von ganzen Zahlen, die den Summen h* + k? +1? entsprechen. Man n 
erkennt, daß es sich bei dieser Zahlenfolge nicht um eine kubisch-raumzentrierte oder E 
kubisch-flächenzentrierte Struktur handeln kann. Allenfalls liegt eine kubisch einfache N 
Struktur oder eine mit geringerer Symmetrie wie z. B. der tetragonalen vor. Es sei bemerkt, B 
daß sich die Beugungsbilder 2a und c auf keine der bekannten Strukturen von Verbindungen vl 
des Niobs mit Kohlenstoff und Stickstoff indizieren läßt. Demnach kann es sich auch nicht E 
um das von M. Tanino und K. Aoki* angegebene NbC der bekannten Struktur handeln, Ss 
Das Beugungsbild 2a läßt sich vollständig indizieren (Fig. 2b), wenn man für die zweite Phase A 
eine kubisch einfache Struktur mit der Gitterkonstanten a = 5,85 Ä, das ist etwas mehr als © 
das Doppelte der Gitterkonstanten des a-Eisens, annimmt. In diesem Falle ist B 
[100]g-Fe//[109014 usscheidung- Dieser enge Orientierungszusammenhang erklärt die regel- g\ 
mäßige Ausrichtung der Teilchen in der Matrix. T 
Mit den Beugungsreflexen der zweiten Phase können die ausgeschiedenen Teilchen abge- bh 
bildet werden (Fig. 3). Die im Hellfeld (Fig. 3a) erkennbaren Teilchen der 500 h bei 550° C Y 
angelassenen Probe wurden mit dem (200) Beugungsreflex im Dunkelfeld zum Aufleuchten gi 
gebracht (Fig. 3b). Die Teilchen sind bereits nach einer Anlaßzeit von 43 min vorhanden. Ss 
Obwohl sie im Hellfeld nicht zu erkennen sind (Fig. 4a), zeigt das Beugungsbild eindeutig ihr Ü 
Vorhandensein. Mit einem (400)-Reflex wurden sie im Dunkelfeld abgebildet (Fig. 4b). T 
Nach 43 min sind die Ausscheidungen zahlreicher und feiner als nach 500 h. Bei den langen D 
Anlaßzeiten tritt eine — zwar geringfügige — Koagulation und damit Vergrößerung des bı 
mittleren Teilchenabstandes ein. T 
Es ist noch zu bemerken, daß nach dieser Anlaßzeit die Ausscheidung noch unvollständig ist. Ss; 
Im Beugungsbild wurden außer den beschriebenen die ringförmigen Reflexe des Zementits iu 
gefunden, insbesondere dann, wenn die Probe nach dem Anlassen langsam abgekühlt wurde E 
(Fig. 2d). Bei Zeiten über 20 h wurde kein Zementit mehr festgestellt. d: 
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