ursprünglichen Struktur das kubisch-flächenzentrierte Nb(C, N) vorhanden ist. In Fig. 8b ist la
ein besonders großes Teilchen abgebildet, das einem Extraktionsabdruck entstammt. Es zeigt bı
das Beugungsbild eines Einkristalls (Fig. 8a). Die aus ihm berechneten d-Werte (Tabelle 3) al
liegen zwischen denen der kubisch-flächenzentrierten Phasen NbC und NbN. In der Tat ließ wW
sich das Beugungsbild anhand der berechneten d-Werte mit der kubisch-flächenzentrierten h
Struktur und der Gitterkonstanten des Niobkarbonitrids Nb(C, N) indizieren. In Fig. 8&c un
wurde das Teilchen mit einem (200)-Reflex im Dunkelfeld abgebildet. Es handelt sich somit gl
um ein Teilchen, das sich bereits vollständig von der ursprünglichen, metastabilen Struktur in wW
die stabile kubisch-flächenzentrierte des Nb(C, N) umgewandelt hat.
Bei 850° C laufen diese Vorgänge in der gleichen Art, aber schneller als bei 750° C ab. Auch M
hier bilden sich zunächst die Teilchen in der ursprünglichen Struktur, aber bereits nach ED
10 min hat die Umwandlung bei allen Teilchen eingesetzt oder ist abgeschlossen. Nach 1 h &
befinden sich sowohl im Korninneren (Fig. 9a) als auch in den Korngrenzen (Fig. 9b) fast k;
nur umgewandelte Teilchen mit der Struktur und den Gitterkonstanten des kubisch-flächen-
zentrierten Nb(C, N). Dieses Karbonitrid zeigt die gleiche regelmäßige Ausrichtung im Eisen
wie die ursprünglichen Teilchen. Es nimmt somit deren Platz ein und deren Form an. Man :
beobachtet jedoch nach der Umwandlung ein stärkeres Dickenwachstum. 8
Fig. 10 zeigt Aufnahmen der 5 h bei 900° C geglühten und langsam abgekühlten Probe. Im kı
Beugungsbild (Fig. 10a) erkennt man neben den ringförmigen Reflexen des Fe3C, das sich Se
beim Abkühlen gebildet hat, die Reflexe des a-Eisens in der [113]-Zonenachse und des 8!
kubisch-flächenzentrierten Nb(C, N) in der [110]-Zonenachse. Mit ihrem (002)-Reflex wurde Sc
die Karbonitridausscheidung (Fig. 10b) im Dunkelfeld abgebildet (Fig. 100). S
V
3.2. Einfluß der Ausscheidungen auf die mechanischen Eigenschaften ei
Um das Ausmaß dieses Einflusses festzustellen, müssen die übrigen Einflußgrößen wie Korn- M
größe und Versetzungsdichte berücksichtigt werden. B
Das Gefüge der bei 550° C verschiedene Zeiten angelassenen Proben zeigt Fig. 11. Es ist di
wegen seines geringen Kohlenstoffgehaltes rein ferritisch. Die Korngröße ist uneinheitlich: In gl
derselben Probe treten grobe Körner neben sehr feinen auf. Die mittlere Korngröße ändert ‚CI
sich bis zu Anlaßzeiten von 43 min. nicht merklich. Eigenschaftsänderungen in der ersten IC
Anlaßphase können somit nicht ihre Ursache in einer Änderung der Korngröße haben. Nach br
längeren Anlaßzeiten tritt eine Kornvergröberung ein. D
Die Versetzungsdichte — ausgehend vom homogenisierungsgeglühten Zustand — kann beim gl
Anlassen nur abnehmen und damit festigkeitserniedrigend wirken. Entsprechendes gilt auch 1
für die höheren Anlaßtemperaturen. gl
In Fig. 12 sind die Streckgrenze, Verfestigung, Kerbschlagzähigkeit und deren Übergangs- kı
temperatur gemeinsam mit den Teilchengrößen für die Anlaßtemperaturen von 550, 650, di
750 und 850° C über der Anlaßzeit aufgetragen. ul
Bei den bei 550° C angelassenen Proben steigt die Streckgrenze von 51 kp/mm” im homo- SC
genisierten Zustand auf über 67 kp/mm“ nach einer Anlaßzeit von 43 min an. Das ist Ni
eindeutig ein Effekt der Ausscheidungshärtung. Die Teilchen haben nach dieser Zeit Längen fe
von 60 bis 80 A und Dicken von 10 bis 20 Ä. Nach längeren Zeiten fällt die Streckgrenze
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