Full text: Fortschritte in der Metallographie

ig. 8b ist langsam wieder ab, hat aber auch nach 500 h noch Werte von etwa 62 kp/mm?®. Es ist zu 
. Es zeigt bemerken, daß keine der Proben — das gilt auch für die höheren Anlaßtemperaturen — eine 
'abelle 3) ausgeprägte Streckgrenze aufwies. Sie mußte in jedem Fall als vo 0o,2-Grenze bestimmt 
r Tat ließ werden. Das Material zeigt somit keinen Verankerungseffekt, was ebenfalls für eine 
ntrierten homogene Keimbildung spricht. Daß der Streckgrenzenverlauf wirklich ein Effekt des Niobs 
n Fig. 8c und der durch Niob bewirkten Ausscheidungshärtung ist, zeigt ein Vergleich mit den bei 
ich somit gleicher Anlaßtemperatur erzielten Werten für den Niob-freien Stahl, dessen Streckgrenzen- 
ruktur in werte bis zu Anlaßzeiten von 20 h unverändert bei 30 kp/mm? liegen. 
N RAUCH Mit dem Anstieg der Streckgrenze ist eine Erniedrigung der Verfestigung, die hier zwischen 2 
EIS nach und 3% Dehnung bestimmt wurde, verbunden, Sie fällt von 1,7 im homogenisierungs- 
Nach 1h geglühten Zustand auf 1,0 kp/mm* x % nach 43 min ab und bleibt dann bis zu 100h 
Ob) fast konstant. Aus der Verfestigung bei niedrigen Dehnungswerten (möglichst sollte die Anfangs- 
 tächen- verfestigung bestimmt werden) lassen sich Aussagen über die Wechselwirkung zwischen 
mn Pen Versetzung und Teilchen machen®>”. Die Abnahme der Verfestigung mit beginnender 
an Min Ausscheidung deutet aan, daß die Teilchen durchschnitten werden. Das ist bei einer Teilchen- 
a größe von 60 bis 80 Ä auch wahrscheinlich. In Werkstoffen mit durchschneidbaren Teilchen 
robe. Im konzentriert sich die Bewegung der Versetzungen durch das Gitter auf relativ wenige Gleit- 
das sıch ebenen“. Das führt zu starken Aufstauungen von Versetzungen an Hindernissen wie Korn- 
| nd des grenzen, wodurch der Bruch ausgelöst wird. Das Vorhandensein durchschneidbarer Teilchen 
EX wurde sollte eine erhöhte Sprödbruchanfälligkeit des Materials bewirken. In der Tat konnte fest- 
gestellt werden, daß mit beginnender Ausscheidung durchschneidbarer Teilchen die Kerb- 
schlagzähigkeit bei 0° C von 3,1 auf unter 1 mkp/cm?* absinkt. Ihr Verlauf geht mit der 
Verfestigung parallel. Die Übergangstemperatur — sie entspricht hier der Temperatur, bei der 
eine Kerbschlagzähigkeit (DVM quer) von 4 mkp/cm? erreicht wird — als ein eindeutigeres 
A Maß für die Sprödbruchneigung verschiebt sich zu höheren Temperaturen. 
Bei 750 und 850° C tritt zum Teil durch die Bildung gröberer Ausscheidungen und des 
11. Es ist damit verbundenen größeren mittleren Teilchenabstandes, zum Teil durch eine Kornver- 
eitlich: In gröberung, bereits bei kurzen Anlaßzeiten ein Abfall der Streckgrenze ein. Die Verfestigung 
ße ändert erniedrigt sich von 1,7 auf rd. 1,0 kp/mm?* x %. Bei 750° C tritt dieser Abfall nach 
der ersten rd. 10 min, bei 850° C bereits nach 1 min ein. Obwohl die Teilchen nach diesen Anlaßzeiten 
sen. Nach bereits Längen von etwa 250 Ä erreichen, können sie — wahrscheinlich wegen ihrer geringen 
Dicke von weniger als 50 Ä — von den Versetzungen durchschnitten werden. Die Verfesti- 
-ann beim gung steigt jedoch bei 750° C nach 20h, bei 850° C bereits nach 10 min auf Werte von 
; gilt auch 1,6 kp/mm* x % an. Dieser Anstieg geht parallel mit einer beträchtlichen Teilchenver- 
gröberung. Diese wiederum setzt ein, wenn die primär ausgeschiedenen Teilchen sich zu dem 
)bergangs- kubisch-flächenzentrierten Niobkarbonitrid umwandeln. Diese Teilchen sind nicht mehr 
550, 650, durchschneidbar, sondern müssen von den Versetzungen nach dem Orowan-Mechanismus? 
umgangen werden. Die damit verbundene gleichmäßigere Gleitverteilung läßt stärkere Ver- 
im homo- setzungsaufstauungen an Hindernissen nicht entstehen und sollte somit die Sprödbruch- 
1. Das ist neigung des Werkstoffs erniedrigen. In der Tat wurde parallel mit der Zunahme der Ver- 
it Längen festigung ein Anstieg der Kerbschlagzähigkeit bei 0° C von weniger als 1 auf 10 bis 
eckgrenze 12 mkp/cm? beobachtet. 
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