Full text: Fortschritte in der Metallographie

Diskussionsbeitrag 
Ein Vergleich synthetischer und natürlicher Schleifdiamanten 
J. LUKSCHANDEL 
(Elektroschmelzwerk Kempten GmbH, Kempten) 
Die wesentlichen Unterschiede der verschiedenen Diamanttypen lassen sich am besten an- 
hand von Fig. 1 erläutern: Naturdiamantkörnungen enthalten in den seltensten Fällen 
gewachsene Einkristalle, vielmehr bestehen sie aus Bruchstücken, die bei der Zerkleinerung 
größerer Diamanten anfallen (Fig. 1a). Synthetischer, isostatisch gewachsener Diamant zeigt 
im Gegensatz dazu auch bei relativ kleinen Korngrößen bereits sehr schön ausgebildete 
Kristalle (Fig. 1b), in den Mikrokörnungen jedoch ebenfalls überwiegend Bruchstücke 
(Fig. 1c). Bei der Diamantsynthese in der Schockwelle einer Explosion entstehen selb- 
ständige Körner in von vornherein sehr verschiedenen Größen, die ohne weitere Zerkleine- 
rung zur Anwendung gelangen. 
Der Diamant-Einkristall ist in verschiedenen kristallographischen Richtungen außerordent- 
lich fest, in anderen jedoch sehr gut spaltbar, außerdem kann man ihn abrunden und polie- 
ren. Diese Eigenschaften fehlen dem polykristallinen Diamanten völlig (Fig. 1d). Die unzäh- 
ligen winzigen Kristallite dieses Diamanten sind innerhalb des Kornes zufällig orientiert und 
verhindern so, daß sich eine Spaltung durch das Korn geradlinig fortsetzen kann. Das Korn 
als Ganzes ist in seiner Druckfestigkeit völlig isotrop. Die ihm eigene Struktur verhindert 
auch, daß die Oberfläche geglättet oder gar poliert wird. 
Aufgrund dieser Ausbildung ist auch das Verhalten der verschiedenen Diamanttypen bei 
Bearbeitungsbedingungen unterschiedlich: Wir haben unter gleichbleibenden Bedingungen 
Naturdiamant, synthetischen Diamant der isostatisch erzeugten Type und explosiv hergestell- 
ten Diamant, alle von der gleichen Nennkorngröße, verglichen. Fig. 2 zeigt typische Formen 
von Naturdiamant vor und nach der Bearbeitung. Das ursprünglich schön scharfkantige und 
schneidfreudige Korn zeigt deutliche Abrundungserscheinungen. Der gleiche Effekt ist bei 
dem synthetischen Einkristall festzustellen, wie Fig. 3 zeigt. Fig. 4 zeigt schließlich poly- 
kristallinen Diamant vor und nach der Bearbeitung. Die ursprüngliche Oberflächenform 
bleibt praktisch erhalten. Die Folgerung daraus ist, daß die Schneidfreudigkeit der Ein- 
kristalldiamanten während des Betriebs nachläßt, während die des polykristallinen Diaman- 
ten erhalten bleibt. Das führt letzten Endes zu einer vergrößerten Abtragsleistung. 
A.9
	        
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