Full text: Fortschritte in der Metallographie

Makrographie großer Stahlflächen 
JEAN POKORNY 
(Irsid-Cessid, Metz/Frankreich) 
1. Einleitung 
Die Untersuchung des Gefüges großer Stücke — besonders bei Blöcken — erfordert zunächst 
ein Trennen der Proben in Längsrichtung. Die Trennung in Querrichtung wird vorzugsweise 
nach der Untersuchung des Längsschnitts vorgenommen, damit keine evtl. sehr interessante 
Zone verlorengeht. Nach dem Trennen wird die Oberfläche metallographisch bearbeitet und 
für die Untersuchung des Primär- sowie des Sekundärgefüges poliert und geätzt. Die Präpara- 
tions- und Aufnahmetechniken sind bis zu Oberflächen von etwa 1 dm? allgemein bekannt. 
Größere Oberflächen z. B. von einigen Quadratmetern sind jedoch ziemlich schwierig für die 
metallographische Untersuchung vorzubereiten; sie erfordern manche Umstellung, angefan- 
gen von der geometrischen Oberflächenbeschaffenheit bis zu den Beleuchtungsmethoden bei 
der photographischen Aufnahme. 
2. Mechanische Vorbereitung großer Flächen 
Anschliffe von Schnitten durch 5 bis 70 t schwere Blöcke können Abmessungen zwischen 
2mx 0,60 m bis zu 4 m x 2 m aufweisen. Das Trennen erfolgte entweder durch Abhobeln 
der einen Hälfte des Blocks, durch Abtrennen mittels Schneidbrenner oder durch Sägen mit 
einer Kreissäge, deren Durchmesser mehr als 3 Meter betrug, so daß man Längsschnitte von 
Schmiedeblöcken mit einem Durchmesser von 1,5 m erhalten konnte. In manchen Fällen ist 
die Qualität der mit Trennscheiben getrennten Schnittflächen so gut, daß sie direkt für die 
Makroätzung benutzt werden können. Meistens muß aber die Oberfläche durch Abhobeln 
weiter eingeebnet werden. Wir benutzten auch einmal einen aufgehängten Schleifstein, wie er 
in den Werkstätten zum Putzen dicker Bleche benutzt wird. 
Wir verwenden auch zum Schleifen eine Schleifmaschine mit einem durchgehenden Schleif- 
band von 800 x 200 mm. Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung diesen Apparat bei der 
Arbeit. Auch mit Bohnermaschinen, deren Zylinder mit Klammern versehen sind, so daß 
man Schleifpapierrollen verwenden kann, die billiger als die Stoffbänder sind, ist das 
Schleifen großer Flächen möglich. Die Schleifmaschinen für Böden aus Keramik oder 
Marmor, die mit Hohlschleifsteinen arbeiten, können auch verwendet werden. 
Wenn die Gefügedetails ziemlich grob sind (Größenordnung von Zentimetern) genügt eine 
gehobelte Oberfläche für die Untersuchung, in der Größenordnung Millimeter ist ein 
Schleifen mit Schleifmitteln der Körnung 60, und für noch feinere Gefügeeinzelheiten (z. B. 
Sichtbarmachung von Sulfideinschlüssen durch Baumannabdruck) kann ein Schleifen bis zur 
Körnung 180 nötig werden. Noch feineres Schleifen (z. B. Körnung 400) kann im allge- 
meinen nicht die Kratzer der vorhergehenden Körnungen auf der ganzen in Betracht 
kommenden Fläche auslöschen; man erhält nur einen gewissen Glanz, der die Wirkung der 
Makroätzung ein wenig verbessern kann. 
73
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.