Full text: Fortschritte in der Metallographie

Metallauflösung entsprechen, durch sorgfältige Auswahl des Ätzmittels zurückzudrängen und N= € 
eine Art von „Summenstrom-Spannungskurve“ aller Teilvorgänge der Auflösung metallischer 
Bereiche auf der elektrochemisch gesehen sehr heterogen zusammengesetzten Probe zu wobe 
messen. Selbst Untersuchungsergebnisse an verschieden orientierten Einkristallen an den Durc 
jeweiligen, den Werkstoff zusammensetzenden Einzelphasen, sind nicht quantitativ auf eine Die S 
reale polykristalline Legierung zu übertragen, da diese ein kompliziertes System unterein- Als 1 
ander kurz geschlossener Elemente darstellt. Trotzdem bleibt nichts anderes übrig, als die nen 
einer Legierung zugehörigen Einzelphasen zunächst für sich allein zu untersuchen und diese entst 
mit der gemessenen Summenstromdichte-Potentialkurve der Legierung zu vergleichen. ZWISC 
Günstige Ätzpotentiale bei einer vorgegebenen Ätzlösung sind dann im allgemeinen Kapi 
diejenigen, bei denen sich die eine Legierung darstellenden Einzelphasen in der Korrosions- unve)] 
geschwindigkeit am meisten voneinander unterscheiden. Diese Methode ist aber als eine rein hervc 
empirische anzusehen und ergibt keine exakt quantitative Beurteilung. Sie schließt aber die und \ 
bisher herrschenden Zufälligkeiten beim Suchen neuer Wege aus und stellt den eigentlichen hierz 
Vorteil der potentiostatischen Meßmethode dar. Eiser 
Zum vertieften Verständnis der elektrochemischen Zusammenhänge beim potentiostatischen die u 
Ätzen soll das Verhalten des anodisch geschalteten Schliffes beim Stromdurchgang betrach- Falle 
tet werden. Im selten verwirklichten Idealfall, wenn nämlich keine Hemmungserscheinungen den | 
beim Ablauf der Metallkorrosion auftreten, ist das Elektrodenpotential unabhängig vom Expc 
Teilstrom der anodischen Metallauflösung. Fig. 3, oberer Teil, zeigt, daß das sich einstellende 
Potential unabhängig von der Strombelastung der Probe ist. Dieses Potential entspricht dem i=K 
Gleichgewichtspotential E91) das nach Nerst aus der Beziehung 
Ae 1 
Cal So T Sr In Cate_ D) Schic 
das } 
zu berechnen ist. R und F sind Konstanten, z die Wertigkeit der Metallionen und Cy2 er aufb: 
ihre Konzentration (genauer Aktivität). €, stellt das gegen die Normalwasserstoffelektrode oder 
gemessene Probenpotential bei der Metallionenaktivität 1 dar. Mit steigendem Metallionen- Meta 
gehalt des Elektrolyten wird demnach das Potential größer, d. h. es wird edler. Infolge von dabe: 
Hemmungserscheinungen verändert sich das Potential der Elektrode bei Stromdurchfluß. von I 
Man nennt diese wichtige Abhängigkeit des Potentials von der Strombelastung einer Elek- In F 
trode Polarisation. Die sogenannte Überspannung n ist ein Maß für diese Hemmung und stoff. 
entspricht der Differenz aus gemessenem Potential €, bei Stromdurchfluß und Gleichge- auflö 
wichtspotential im stromlosen Zustand €. und | 
Bei der elektrolytischen Ätzung. ohne Schichtbildung ist vor allen Dingen eine Form der die S 
kinetischen Hemmung der Elektrodenreaktion, die sogenannte Durchtrittsüberspannung, von noch 
Interesse. Diese Polarisationsart kommt durch auftretende Energieschwellen zustande, die Schic 
die Metallionen beim Übergang aus der Elektrodenoberfläche in den Elektrolyten zu über- auflö 
winden haben. Es ist also der Durchtritt geladener Teilchen durch die Phasengrenze im a 
gehemmt. Wir setzen voraus, daß dieser Vorgang der langsamste Teilschritt der auf der Probe begir 
ablaufenden Redoxreaktion ist und daher seine Geschwindigkeit bestimmt. Für Über- stoff 
spannungen, die etwa 50 mV übersteigen, gilt die vereinfachte Beziehung Einsz 
8)
	        
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