ıd im beobachten sind. Fig. 9 zeigt z. B. einen nichtrostenden ferritisch-martensitischen Stahl. Der
aSSIV- Ferrit ist dicker beschichtet und erscheint im Rot der 2. Ordnung. Die dünnere Schicht auf
ı der dem Martensit entspricht dem Grün der 1. Ordnung. Die Schichten bestehen aus Braunstein
nach MnO,, die durch anodische Oxydation von Mn(II)SO, auf der Probe niedergeschlagen
) min wurden. Im Gegensatz zum vorher besprochenen anodischen Farbbeschichten spricht dieses
ırnen Verfahren weniger auf chemische als vielmehr auf Gitterunterschiede der Phasen an. Eine
, also exakte Begründung für dieses Verhalten kann noch nicht gegeben werden.
ı sind Die entstandenen Niederschläge sind nichtmetallischer Natur und besitzen die Eigenschaften
ähert von Halbleitern. Metallische Niederschläge entsprechend dem Galvanisieren ergeben keine
Interferenz, da das optische Absorptionsvermögen der Metalle zu hoch ist. Wir sind auf die
ı von Methode der Beschichtung ohne Metallabtrag im Zusammenhang mit der Untersuchung des
"rans- bereits 1951 von J.J. Gilman”** angegebenen Ätzmittels Bleiacetat für die Gefüge-
er Zu entwicklung nichtrostender Stähle gestoßen. Es bildeten sich nämlich während des Ätzens
n der nicht etwa unlösliche Bleichromatniederschläge aus, die aus dem Legierungsbestandteil
heren Chrom im Stahl durch Korrosion und anschließender Reaktion mit den Bleiionen des
z von Ätzmittels hätten entstanden sein können. Es wurden vielmehr interferierende Deck-
ı, daß schichten aus Bleidicxid PbO, nachgewiesen, die schließlich nach längeren Ätzzeiten in die
n das schwarzbraune Eigenfarbe dieses Oxids übergingen. Bei der Ätzung werden also die zwei-
ng es wertigen Bleiionen der Bleiacetatlösung anodisch zu vierwertigem Blei in Form eines
ichen unlöslichen PbO„-Niederschlags oxydiert. Auf dieser Basis konnten folgende weitere Ätz-
lösungen, die in Tabelle 3 zusammengestellt sind, entwickelt werden. Es handelt sich dabei
a, Zr, um Fehlingsche Lösung, in der die Kupfer-II-ionen zu unlöslichem Kupferoxydul, um
sieren Kaliumpermanganatlösung, in der MnO, -Ionen zu Braunstein, um Selenige und Tellurige
öhere Säure, in der die hydratisierten Metallkomplexe zu Selen oder Tellur kathodisch reduziert
werden. Anodisch auf dem Schliff oxydiert wurden Kaliumtetracyanoniccolat, Thallium-
ıbtrag sulfat, Mangansulfat und Bleiacetat zu den unlöslichen Oxiden Ni(OH);, TICOH);, MnO,
Ober- und PbO,. Es gelang noch nicht, Interferenzen durch sulfidische Niederschläge zu erzielen.
folge
1asen-
Tamm 4. Zusammenfassung
rt mit Vor Besprechung der verschiedenen elektrolytischen Ätzmethoden wurden zunächst die für
o daß das Verständnis der Ätzvorgänge wesentlichen elektrochemischen Grundbegriffe erklärt. So
Rigen- ist der mit Hilfe eines Potentiostaten aufgenommene Verlauf von Stromdichte-Potential-
kurven durch Auftreten von Hemmungserscheinungen geprägt. Der aktive Bereich dieser
Kurven entspricht der normalen Metallauflösung, bei der im allgemeinen die Durchtrittsüber-
spannung dominiert. Im transpassiven Gebiet macht sich die Widerstandspolarisation infolge
Deckschichtbildung bemerkbar. Sie ermöglicht eine Farbätzung, da sich interferierende
misch Schichten bilden und dadurch eine Differenzierung verschiedener Phasen bewirkt wird. Eine
t oder andere Methode zur Erzeugung bunter, interferierender Schichten zum Zwecke der Gefüge-
tende, darstellung ist das elektrolytische Abscheiden von Oxiden auf dem polierten Schliff. Mit
ampf- Hilfe von Stromdichte-Potentialkurven lassen sich für die einzelnen Phasen einer heterogenen
ırende Legierung bei einer vorgegebenen Ätzlösung jene Ätzpotentiale angeben, bei denen ein
le Zu selektives oder gemeinsames Ätzen möglich ist. Diese Methode ist zwar rein empirisch,
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