Full text: Fortschritte in der Metallographie

2. 1. Schrumpfung und Spaltbildung Die 
sei 
7um besseren Verstindnis der Schrumpfung bei der Polymerisation von Harzen wird in grun 
Bild 2 dieser Vorgang mit der Schrumpfung bei der Erstarrung einer Metallschmelze 
verglichen. 
2 Metallschmelze - Einbettmittel . 
Lunker 
; Bild 2 
Geometrische Aspekte 
bei der Erstarrung 
von Metallen und 
Kunstharzen. 
. A 
EL MO La 
Bild 
bei ¢ 
Bild 2 a zeigt, wie ein in eine erstarrende Metallschmelze eingebetteter Festkörper 
durch die Erstarrungsschrumpfung umklammert wird. Da die Schmelze zuerst an den senkı 
Flächen erstarrt, an denen sie Wärme abgeben kann, erfolgt die Schrumpfung auf Da di 
diese Bereiche zu, und es wird aus der Umgebung Schmelze nachgezogen. Dabei entste- mit c 
hen in den angedeuteten Bereichen Lunker, die auch zur Oberfläche durchbrechen nung 
können. 
2. 2. 
Bei der Erstarrung von Harzen durch Polymerisation liegen die Verhältnisse umge- 
kehrt, wie bei der Erstarrung von Metallen. Die Erstarrung ist die Folge des Die F 
temperaturabhingigen Polymerisationsvorganges. Je höher die Temperatur ist, desto dem ¢ 
schneller erfolgt die Erstarrung. Da die Polymerisation ein exothermer Vorgang ist, sind 
beschleunigt sich die Erstarrung von selbst. Die Geschwindigkeit der Polymerisation 
hängt also unter sonst gleichen Bedingungen von der Abfuhr der Reaktionswärme ab. 
Da die Wirmeabfuhr an der Oberfliiche oder an anderen Grenzflächen, z.B. der zur 
eingebetteten Probe, besser ist als im Innern des Harzes, erfolgt die Erstarrung 
eines polymerisierenden Harzes zuerst in grenzflächenfernen Bereichen eines Harz- 
volumens und verläuft von da nach außen, wie Bild 2 b es andeutet. Ist bei Metall- 
schmelzen, wie oben erwähnt, eine Kontraktion in Richtung auf die Oberfläche hin zu 
erwarten, so bewirkt die Erstarrung eines polymerisierenden Kunststoffs Kontraktion 
von der Oberfläche weg in Richtung auf das Innere des Harzvolumens. Bild 2 b zeigt, 
wie es dabei tendenziell zu einer Ablösung des Harzes von der Probe kommt. Inwieweit 
es zu einer solchen Abtrennung wirklich kommt, hängt noch von anderen Größen, wie 
der Wärmekapazität der Probe und der Haftung zwischen Probe und Harz ab. Bild 
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