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Lo HEIZTISCHUNTERSUCHUNGEN AN DUNNEN METALLISCHEN SCHICHTEN
Grabatin, H., H.-D. Kunze, J, Rickel
ai In vielen Fällen ist es in der Werkstofftechnik von besonderem Inter-
Lung esse, die Gefügeänderungen bei erhöhten Temperaturen zu kennen. Dies
trifft besonders zu bei Hochtemperaturschutzschichten und Überzügen,
die als Verschleißschutz zum Einsatz gelangen. Derartige Plattierun-
gen sollten neben hoher Kohäsionsfestigkeit über eine ausreichende
Adhäsion in der Bindeebene Schicht - Grundwerkstoff verfügen und dar-
über hinaus, je nach gewünschtem Einsatzfall in der Praxis, geeignete
Härtewerte bei ausreichender Verformbarkeit aufweisen.
Durch gezielte Wärmebehandlungen lassen sich die Eigenschaften von
Schichten wesentlich beeinflussen. Beim Einsatz der Heiztischmikro-
skopie werden Phasenbildung und Veränderungen in der Grenzflächen-
zone in ihrem zeitlichen Verlauf sichtbar festgehalten und dokumen-
tiert. Das Heiztischmikroskop bietet dabei die einzige Möglichkeit,
Gefügeveränderungen kontinuierlich zu beobachten. In diesem Bericht
werden Ergebnisse der Anwendung dieser metallografischen Untersu-
chungsmethode am Beispiel von Drahtexplosionsbeschichtungen der
Werkstoffe Chrom, Niob und Molybdän auf dem austenitischen Grund-
werkstoff X 12 CrNi 18 8 vorgestellt.
Die Schichten sind durch explodierende Drähte während einer elektri-
schen Stoßstromentladung einer Kondensatorbank auf einer Innenober-
fläche einer zylinderförmigen, zum Draht konzentrisch angeordneten
Probe erzeugt worden.
Die Heiztischuntersuchungen konnten sowohl in einem Licht- als auch
in einem Rasterelektronenmikroskop durchgeführt werden. Für die
lichtmikroskopische Heiztischuntersuchung stand der Leitz-Mikroskop-
heiztisch 1750 zur Verfügung. Diese Einrichtung eignet sich dazu,
Glühversuche im Vakuum oder in einer Schutzgasatmosphäre auszuführen.
Die rasterelektronenmikroskopischen Heiztischuntersuchungen wurden
in einem Gerät der Firma Jeol mit zugehörigem Rasterheiztisch aus-
geführt.
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