schieden werden”. Letztere unterscheiden sich in der Gefligeausbildung,
groBeren Phasenabstdnden (A), durch eine grdBere Unterkiihlung (AT)
sowie einem TemperaturgradienteneinfluBf auf \ und AT von den metal-
lischen Klasse I-Eutektika? ©, Zu den Klasse II-Eutektika werden
Systeme gezählt, die eine facettiert wachsende Phase enthalten, deren
Wachstum (Si in Al-Si) sehr anisotrop ist, wobei die facettiert
wachsende Komponente eine viel höhere Schmelzentropie als die metal-
lische (z.B. As Al = 2,790, As Si = 7,122 cal/mol und Grad) ®
besitzt.
In der vorliegenden Arbeit soll an einer Al1-12,4% Si-Legierung der
EinfluB der Erstarrungsparameter (Temperaturgradient G sowie Er-
starrungsgeschwindigkeit R) auf Gefiligeausbildung, Kristallisationsge-
schwindigkeit der auftretenden Phasen sowie Si-Morphologie unter-
sucht werden. Die Legierung wurde unveredelt, mit 0,8% eines Na-
Salzgemisches (40% NaCl, 40% NaF, 20% KCL) sowie mit 0,4% einer Al-
Sr-Vorlegierung versetzt bei jeweils gleichen Bedingungen in einer
Gradientenanlage erstarrt. Damit konnten veredelte und unveredelte
Legierungen in ihrem Erstarrungsverhalten verglichen werden. <
VERSUCHSANORDNUNG
Erstarrungsversuche in einem Temperaturgradienten ergeben gerichtet
gewachsene Phasen und somit ein gut überschaubares Gefüagebild. Durch
plötzliches Abschrecken kann die Erstarrungsfront, also der flissig-
fest-Übergang eingefroren und damit gut sichtbar gemacht werden. ;
Weiters läßt sich die Abfolge in der Kristallisation der einzelnen 7
Phasen und ein gegebenenfalls auftretender 2-Phasenbereich (also x
Schmelze + Primärkristall) im Abschreckteil einer einzigen Probe C
erkennen. 7
Zylindrische Proben (4 mm @§ x 80 mm) der aus reinen Ausgangsstoffen
(AL 99,999; si 99,8) erschmolzenen Versuchslegierung wurden mit oder
ohne Veredelungszusatz in Al,0,-Réhrchen aus einem vertikalen Röhren- :
ofen mit konstanter Absenkgeschwindigkeit (0.02, 0.2 oder 2 mm/min) e
in einen wasserdurchflossenen Kiihlblock abgesenkt (Abb. 1). Durch L
Anderung der Ofentemperatur kann bei gleichen Kithlbedingungen der é
Temperaturgradient an der Erstarrungsfront eingestellt werden -
(Steigung der Kurve Temperatur über Probenlänge im Bereich zwischen L
Tq und Ty Abb. 1 links); er betrug bei unseren Versuchen wahl- !
weise 1, 4.2 oder 8 Grad C/mm.
zoll