EINSATZ EINES MODERNEN RECHNERGESTEUERTEN G
ABSCHRECKDILATOMETERS ZUR CHARAKTERISIERUNG DES F.
UMWANDLUNGSVERHALTENS DES STAHLES 10 Ni 14 de
B. Sonderegger und H.-W. Schlidpfer
Gebr. SULZER AG, Winterthur .
D
Die umfassende Beurteilung komplizierter Umwandlungsvorgänge und der =
daraus hervorgehenden Gefiligezustdnde ist anhand von Schliffproben al- F-
lein oft nicht möglich. Als notwendige Ergänzung bietet sich in sol- u
chen Fällen die Verwendung eines rechnergesteuerten Abschreckdilato- a
meters an.
Am Beispiel des Umwandlungsverhaltens des kaltzihen Stahles 10 Ni 14
werden die Vorzüge dieser Methode aufgezeigt. Dieser Stahl enthält
0.1%C und 3.5% Ni und wird z. B. für Wärmetauschkomponenten bis zu
Temperaturen von - 120°C verwendet. Bei dieser Temperatur ist die
Kerbschlagzähigkeit immer noch grösser als 60 J, weshalb er als kalt-
zäh bezeichnet wird. Die Auswahl des Stahls für die vorliegende Un-
tersuchung erfolgte, weil er beim Anlassen auf Temperaturen unterhalb
seines mit den üblichen Aufheizgeschwindigkeiten bestimmten (Dilatome-
trie: 4°C/min) Ac, -Punktes bereits zur Neubildung von Austenit fiihrt
und dieses Phänomen noch nicht genügend untersucht wurde. So wurde
der Stahl beispielsweise nicht in den Atlas zur Wärmebehandlung der
Stähle [1] aufgenommen. Einige Informationen über das Rückumwandlungs-
verhalten sind allerdings dem Artikel von RANDAK und VETTER [2] zu
entnehmen.
Im Gegensatz zum Härten ist beim Anlassen die Bildung von neuem Auste-
nit unerwünscht. Diese Anlassaustenitbildung führt zu reduzierten me-
chanischen Eigenschaften. Unerwünschte Teilaustenitisierung tritt vor
allem in der Wärmeübergangszone von geschweissten Bauteilen sowie bei
lokalen Ueberhitzungen im Betrieb auf. Im allgemeinen Fall wird der
Beginn der a+y-Umwandlung zu umso höheren Temperaturen verschoben, je
mehr das Ausgangsgefüge dem Gleichgewichtszustand entspricht [2].
Ebenfalls wird die Umwandlungstemperatur durch den Legierungselement-
gehalt beeinflusst. Diese Untersuchung ist auf ein Geflige nahe dem
hoo