ist eine Folge des geringen Kohlenstoffgehalts von <0,03 % bei gleich-
zeitiger Stickstoffzugabe. Im Hinblick auf eine Sensibilisierung des
Stahles gegen interkristalline Korrosion können die Carbide vernachlés-
sigt werden; aber auch die durch die Chromnitridausscheidung verur-
sachte Chromverarmung reicht hierflr nicht aus. Der Stahl ist im ge-
samten untersuchten Bereich beständig gegen interkristalline Korrosion
/3/.
Gleichzeitig mit Cr,N und M,;C, bildet sich die x-Phase. Diese hat
- ebenso wie die beiden anderen Phasen - nur einen geringen Einfluß auf
die mechanischen Eigenschaften. Die Korrosionsgeschwindigkeit im Huey-
Test wird durch die y-Phase jedoch stark erhöht. Umgekehrt hat die sich
später ausscheidende o-Phase einen starken Einfluß auf die Zähigkeit,
während sie die Beständigkeit im Huey-Test deutlich weniger stark
beeinflußt als die yx-Phase.
Zwischen den Ausscheidungsbereichen der genannten Phasen und dem der
475°-Versprödung des Ferrits erstreckt sich ein Bereich, in dem die
chemischen und mechanischen Eigenschaften des Stahles von der Wärmebe-
handlung nicht beeinflußt werden. Die Breite dieses Gebietes im Zeit-
Temperatur-Ausscheidungs-Schaubild ist von der Glühzeit abhängig. Dies
ist von Interesse für technische Wärmebehandlungen wie z.B. das Span-
nungsfreiglühen.
Es könnte naheliegen, die Beständigkeit des Stahles gegen Lochfraß
durch eine Erhöhung des Molybdänzusatzes zu verbessern. Untersuchungen
an einer Versuchsschmelze mit rd. 4,9 % Mo ergaben jedoch, daß sich bei
diesem Stahl statt der yx-Phase beträchtliche Mengen an Laves-Phase
Fe,Mo ausscheiden. Diese sehr molybdänreiche Verbindung hat aber auf
den Angriff in siedender Salpetersäure einen noch wesentlich ungünsti-
geren Einfluß als die y-Phase.
Schrifttumsverzeichnis
/1/ ASTM A 262, Practice C
/2/ G. Herbsleb u. P. Schwaab, Arch. Eisenhüttenwes. 44 (1973)
S. 211/17
/3/ G. Herbsleb u. P. Schwaab, ASM, Int. Symp. on duplex austenitic-
ferritic stainless Steels, St. Louis, 25. bis 28.10.1982
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