Full text: Fortschritte in der Metallographie

GEFUOGECHARAKTERISIERUNG 
Die chemische Analyse der untersuchten Gußlegierung ist der Tab.l zu 
entnehmen. Neben mischkristallverfestigender Elemente sind auch noch 
starke Karbidbildner, sowie Al und Ti als y'-Bildner enthalten. Die 
Wärmebehandlung umfaßt ein Lösungsglühen (1120%c/2") und das Aus- 
hdarten (345%/24M. Die lichtmikroskopische Aufnahme, Abb.1, zeigt 
blockig ausgeschiedene primäre MC-Karbide und M,3Cg-Ausscheidungen 
an den Korngrenzen. Im REM-Bild, Abb.2, ist die hohe Ausscheidungs- 
dichte der y'-Phase erkennbar. Weiters ist ein an der Korngrenze aus- 
gebildetes y-y'-Eutektikum zu sehen. Mit Hilfe eines automatischen 
Bildanalysesystems (Omnicon) konnten der Anteil, die Größe, Form und 
Verteilung der Gefügebestandteile ermittelt werden. Durch energie- 
disperse Analyse am REM wurde auch die Verteilung der Legierungsele- 
mente in den Phasen untersucht. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse 
ist in Tab. 2 wiedergegeben. 
Wichtig für das Folgende sind die Größenordnungen der Gefügebestand- 
teile. Eine umfangreichere Darstellung des Ausscheidungsverhaltens 
und des Gefügeaufbaus ist in Ref. (1) zu finden. 
RISSEINLEITUNG 
In Abb. 3 ist eine Wöhlerkurve für den Werkstoff IN738LC, geprüft 
bei 850°C, zu sehen. Eigene Ergebnisse wurden hier mit Ergebnissen 
anderer Laboratorien verglichen (2-6). Ein Teil der Daten stammt von 
spannungsgesteuerten, ein anderer Teil von dehnungsgesteuerten Ver- 
suchen. Filir die dehnungsgesteuerten Experimente wurde die Hälfte der 
Schwingbreite der Spannung bei halber Bruchlastspielzahl als Span- 
nungsamplitude angenommen. Trotz der verschiedenen Versuchsflihrungen 
stimmen die Daten gut überein. Man erkennt einen abnehmenden Einfluß 
der Mittelspannung mit abnehmender Bruchlastspielzahl. Weiters ist 
eine größere Streuung der Daten im Bereich hoher Bruchlastspielzahlen 
zu erkennen. 
Um einen tieferen Einblick in das Ermüdungsverhalten dieses Werk- 
stoffes zu erhalten, wurden metallographische Untersuchungen an ge- 
brochenen Proben durchgeführt. Bei niederen Spannungsamplituden 
(9; s 300 MPa) sind Gußporen für die Lebensdauer verantwortlich. Ab- 
bildung 4a zeigt eine typische Bruchfläche einer bei niederer Wechsel- 
50 8
	        
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