4. Strukturanalyse von HASTELLOY X
AbschlieBend soll am Beispiel der Ni-Basis-Legierung HASTELLOY X (300 h bei 9000¢
ausgelagert in oxydierender und aufkohlender Atmosphäre) (siehe Abb. 1) der Ablauf
einer Gefügeanalyse kurz dargestellt werden.
Abb. 5 zeigt einen tiefgeätzten Schliff der Probe; an den einzelnen Gefügeelementen
wurden im Elektronen-Rastermikroskop mittels EDX chemische Analysen durchgeführt. y
Die Ergebnisse sind für die beiden Carbide MgC und Mp3Cq im Bild eingetragen.
Abb. 6 zeigt das Ergebnis einer Gefügeanalyse mittels eines automatischen Bildana-
lysators (farbkontrastierte Probe im monochromatischen Auflicht) hinsichtlich des
Parameters "Volumenanteil der Carbide in der Probe". Dabei sind auf der Ordinate
der Abstand des MeBortes von der Probenoberfldche und auf der Abszisse die ge- 5
messenen Werte der Volumenkonzentration der beiden Carbidtypen MgC und M»3Cg6 auf-
getragen. Gegeniiber dem Werkstoffinnern mit Carbid-Konzentrationen von etwa 5 Vol%
fiir beide Carbid-Typen weist der oberfldchennahe Bereich der Probe eine deutliche
Aufkohlung mit Konzentrationen bis zu 8 Vol% fiir MgC und etwa 17 Vol% fiir Mp3Cg
auf.
In entsprechender Weise können andere geometrische Parameter der Gefügeelemente im
Bildanalysator gemessen und damit der Werkstoffbewertung zugänglich gemacht werden.
5. SchluBfolgerungen
Das Verfahren der Interferenzschichten-Metallographie ist fiir die Struktur-
analyse hochwarmfester Ni- und Fe-Basislegierungen sehr gut anwendbar. Die
optischen Konstanten der Gefügeelemente dieser Werkstoffe liegen in einem
relativ eng begrenzten Gebiet im Nps kp-Diagramm.
Als Material fiir die Interferenzschicht hat sich bei dieser Werkstoffgruppe
Eisenoxid bewdhrt, wobei sich der optische Kontrast fiir die quantitative
Metallographie durch die Wellenldnge des Beobachtungslichtes bei ent-
sprechender Wahl der Schichtdicke in weiten Grenzen steuern läßt.
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