die Kleinheit der Einschlisse auf den Bildreihen, die eine Un-
sicherheit sowohl beim Metallografen als auch bei einer automati-
schen Bildanalyse bewirken. Der einzige Ausweg Einschliisse dieser
Grossenordnung richtig zu bestimmen ist eine Steigerung der Bild-
vergrösserung auf 200-fach. Dies ist sogar in einem Beiblatt zum
Stahl-Eisen-Prüfblatt vorgesehen.
Um die Frage der Grenzwertvorgabe letztlich zu entscheiden, haben
wir uns entschlossen, gemäss den textlichen Vorschriften sowohl des
SEP 1570-71 als auch der neuen DIN 50602 vorzugehen, wo explizit
darauf hingewiesen wird, dass sich "der Flächeninhalt des Ein-
schlusses von Bild zu Bild entsprechend der geometrischen Reihe 2
verdoppelt". Als Grenzwerte sind daher jeweils für einen Einschluss
der Grösse n die Werte e.2770.5 und TE Lal sinnvollerweise zu
wählen.
Eine Grössenzuordnung der NME aufgrund einer Flächenmessung bietet
weiters einen ganz wesentlichen Vorteil. Wie kurz erwähnt, kommt es
aufgrund neuerer Desoxidationsvarianten zur Ausbildung von Ein-
schlussmorphologien, die nicht den Vergleichsbildern im SEP entspre-
chen und daher dem Metallografen die Arbeit sehr erschweren. Nimmt
man hingegen eine Einschlussbewertung aufgrund einer Flichenmessung
mit einem Bildanalysengeridt vor, so gibt es keinerlei Probleme mit
einer richtigen Grossenzuordnung des Einschlusses.Dass solche Zuord-
nungsschwierigkeiten durchaus enorme Ausmasse annehmen können, soll
ein Beispiel zeigen (Bild 2). Meist nimmt ein Metallograf, da es
rein aufwandsmässig gar nicht anders geht, die Grössenzuordnung
eines Einschlusses über eine Längenmessung vor, wobei er die ge-
meSsene Länge mit Längenangaben, die bei den Vergleichsbildern im
SEP stehen, vergleicht. Liegen jedoch z.B. sehr schmale langge-
Streckte Einschlüsse vor, so kann es durchaus vorkommen, dass es zu
Unsicherheiten in der Grössenzuordnung um bis zu 2 Grössenklassen
kommen kann, was wiederum über Freigabe oder Nichtfreigabe einer
Charge entscheiden kann. Bei einer Bestimmung der Einschlussfläche
mit einem automatischen Bildanalysengerät ist jedoch von vornherein
unabhängig von der Einschlussmorphologie eine richtige Grössenzuord-
nung gegeben.
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