die Frage, ab welchem Messumfang man ein Ergebnis als relevant
betrachten kann. Von Fröhlke und Nierhoff 5) wurde darauf hinge- Vo
wiesen, dass die "geografische" Verteilung der Einschlusse über das 1i
Material äusserst inhomogen sein kann und Unterschiede in der
Grössenordnung von Zehnerpotenzen erreichen kann. Dies trifft vor ZU
allem dann zu, wenn man eine Bestimmung des Reinheitsgrades erst ab
einer solchen Einschlussgrösse vornimmt, bei der man sich bereits Zu
am äussersten Ende der log-normalen Einschlussflächenverteilung be- se
findet. Je geringer nämlich die Zahl der "besetzten" Messfelder im be
Vergleich zu den "unbesetzten" ist, eine desto grössere Anzahl von Er
Messfeldern muss untersucht werden, um Fehlergrenzen vernünftig mu
herabzusetzen. Bei visueller Prüfung des Schliffes steht man da- fi
durch vor dem Dilemma, entweder grosse Schliffflächen und nur an
grössere Einschlüsse oder kleinere Schliffflächen unter Mitberück- ka
sichtigung auch kleinerer Einschlüsse auszuwerten. Beides ist un
gleich mühsam. Die automatische Bildanalyse bietet hier den Vor- be
teil, dass es praktisch keine Rolle spielt, bis zu welcher Ein-
Schlussgrösse herab man detektiert. Deshalb kann man pro Schliff
kleinere Flächen auswerten, kann aber dadurch im selben Zeitraum L.
mehrere Schliffe aus verschiedenen Chargenteilen untersuchen und
dadurch der grossen Unsicherheit der geografischen Verteilung der
Einschliisse eher Herr werden.
Bemerkenswerterweise machen sich nach unseren Erfahrungen Aus-
reisser nach oben, d.h. in Richtung schlechteren Reinheitsgrad,
meist durch einen "Sattel" in der Einschlussverteilungsfunktion
bemerkbar, Bild 3 zeigt ein Beispiel einer solchen Messung. 15
Proben, die aus verschiedenen Bereichen einer Charge entnommen
wurden zeigen, dass die Messungen allesamt auf den rechten Ast
einer log-normalen Verteilung liegen. 1 Probe weist jedoch im
rechten Teil einen Wiederanstieg der Verteilungsfunktion auf, d.h.
man hat hier in der Schliffebene ein Einschlussnest angeschnitten,
das durchaus nicht repräsentativ fiir den Gesamtreinheitsgrad der
Charge ist. Wenn man im Verlaufe der Messung auf eine solche
Verteilungsfunktion stdsst, bedeutet dies also, dass der K-Wert
dieser Probe mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht aussagekräftig
für den K-Wert der Charge ist. Damit steht aber ein zusätzliches
Hilfsmittel bei einer möglichst raschen Bestimmung des Reinheitsgra-
des einer Charge zur Verfügung. Neben der üblichen Vorgangsweise
(Untersuchen einer Probe aus dem zu erwartenden schlechtesten Teil
der Charge - bei Nichterfüllen nachschneiden und nochmalige Prüfung
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