BEEINFLUSSUNG DER BRUCHMORPHOLOGIE VON AUSTENITISCHEM SCHWEISSGUT
DURCH AUSLAGERUNGSBEDINGTE GEFUGEVERANDERUNGEN
Borst, K., M. Pohl,
Institut für Werkstoffe, Ruhr-Universität Bochum
Kurzfassung
Austenitisches Schweißgut wurde nach Auslagerung im Kerbschlagversuch
getestet. Der Einfluß der Auslagerung auf das Gefüge und dessen Beein-
flussung der Bruchmorphologie wurden untersucht.
Abstract
INFLUENCE OF MICROSTRUCTURAL CHANGES BY AGEING ON MORPHOLOGY OF
FRACTURE
Austenitic welds were impact tested after ageing. Metallographically
examined specimens were related with the morphology of fracture.
1. Einleitung
Austenitische Stdahle werden wegen ihrer guten Zeitstandeigenschaften
in warmgehenden Bauteilen oberhalb 550°C eingesetzt. Häufig kommt es
jedoch zu Problemen, wenn geschweißt werden muß. Rein austenitisches
Schweißgut ist aus verschiedenen Gründen heißrißanfällig /1-3/. Durch
eine primär ferritische Erstarrung wird die Heißrißanfälligkeit zwar
stark verringert, das Schweißgut hat jedoch nach der relativ schnellen
Abkühlung einen geringen Deltaferritgehalt /2, 4/.
Beim Einsatz des Bauteils in warmgehenden Anlagen scheidet der Delta-
ferrit bevorzugt Carbide und intermetallische Phasen aus, da er bei
diesen Temperaturen nicht als Gleichgewichtsphase vorliegt /5, 6/.
Ein primdr ferritisch erstarrtes SchweiBgut mit 16% Cr, 8% Ni und
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
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