eingestellt, bei der eine möglichst homogene Verteilung der kohärenten und geordneten Aus-
scheidungsteilchen mit der Zusammensetzung (NiCoFe);Ti vorliegen sollte. Das Ziel dieser
Ausscheidungshértung besteht darin, eine innere plastische Verformung, wie sie in normalen
Stählen durch eine martensitische Umwandlung induziert wird, zu verhindern und damit ein
thermoelastisches Umwandlungsverhalten zu ermöglichen /6/.
Zur Herstellung der Versuchslegierungen wurden ausschließlich technisch reine Elemente mit
einem Reinheitsgrad > 99,9% verwendet. Die Erschmelzung erfolgte in MgO— oder Al,O5-Tie-
geln in einem HF—Vakuum Ofen mit 3 kg Fassungsvermögen. Um möglichst homogenes Aus-
gangsmaterial für die Draht— und die Bandherstellung zu erhalten, wurden die Gußstücke zu-
nächst bei T = 1150 °C um etwa 60% in mehreren Stichen mit Zwischenglühung walzverformt.
Die anschließende Lösungsglühung erfolgte bei T, om. = 1250 0C iiber eine Dauer von t = 25h
in einem Vakuumofen mit anschlieBender Wasserabschreckung.
Die Gefiigeanalyse wurde in allen Fällen licht— und rasterelektronenmikroskopisch durchge-
führt, wobei fiir die lichtmikroskopischen Untersuchungen ein Farbétzmittel aus 50 ml H,0, 15
g Natriumhydrogensulfit und 10 g Kaliumdisulfit die besten Ergebnisse zeigte. Die mechani-
schen Eigenschaften wurden mit Mikrohärtemessungen und Zugversuchen ermittelt.
3. Ergebnisse und Diskussion
3.1 Gezogene Drähte
Aus den gewalzten Stangen wurden in mehreren Stufen und einer üblichen Fettschmierung
Drähte von 0,5 mm Durchmesser gezogen. Dabei zeigte sich, daß Verformungsgrade bis zu etwa
70% ohne Zwischenglühung möglich sind. Dieser Wert kann sogar bis auf 95% gesteigert wer-
den, wenn die Oxidhaut, die normalerweise vor dem Ziehen abgebeizt wird, auf der Drahtober-
fläche verbleibt. Dadurch wird, insbesondere bei Erreichen der sehr hohen Verformungsgrade
ein adhäsionsbedingtes Aufschweissen von Drahtmaterial im Ziehstein vermieden.
Abb. 3: Längsschliff eines Drah-
vA a tes nach einer Ziehverformung
«13 MM von 95% (Fe-30% Ni-15% Co
— 4% Ti, m.—%).
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
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