syndiotaktisch und ataktisch. Wenn der Substituent R z.B. ein Chloratom vertritt, stellen die
Abbildungen einige Einheiten des Makromoleküls Polyvinylchlorid (PVC) dar. Die chemische
Wiederholungseinheit ist [CH2,-CHCIl]; im isotaktischen Fall sind die Chloratome alle unterhalb
der Zeichenebene, im syndiotaktischen Fall abwechselnd unterhalb und oberhalb. Im
ataktischen Fall gibt es solche Regelmäßigkeiten nicht. Im Falle der Aggregation zu
Festkörpern spielt die Taktizität eine wesentliche Rolle bei der Frage, ob ein Polymeres
kristallisieren kann. Beim Vorhandensein von Doppelbindungen gibt es die
Anordnungsmöglichkeiten cis und trans (Abb. 2).
Ch H A H 2
5 / X /
C=C C=C
\N/ \/ / \/
CH; CH; CH3 CH2 le
Sowohl Taktizität als auch der Unterschied zwischen der cis— und trans—Anordnung miinden oo
ein in den Oberbegriff "Konfiguration" einer Kette. Sie wird bei der Synthese chemisch .
festgelegt und kann durch physikalische Prozesse wie z.B. Tempern nachträglich nicht mehr "m
geändert werden. Davon zu unterscheiden ist der Begriff "Konformation". Sie beschreibt die a
Gestalt einer Kette. In einer verdünnten Lösung liegen die Ketten als Knäuel vor, die sich bei vr
zunehmender Konzentration an Polymeren gegenseitig durchdringen. Dabei finden im Rahmen m
der thermischen Fluktuation Segmentumlagerungen statt, die die Gestalt der Kette dauernd
ändern. Die Konformation des Kniuels finden wir auch in einer Polymerschmelze und in.
polymeren Gläsern. In letzteren ist die Segmentdiffusion unterhalb der
Glasübergangstemperatur unterbunden. Das Glas ist eine häufige Aggregationsform für N
Polymere — für aktaktische neben der flüssigkeitsähnlichen auch die einzige. Glasige -
Homopolymere sind bis auf lokale Dichtefluktuationen homogen. Aus diesem Grund führen oo
Abbildungsverfahren gleich welcher Art nicht zu nutzbaren Erkenntnissen. Viele Polymere oo
können kristallisieren, aber von Ausnahmen abgesehen nicht vollständig, sondern es bilden sich J
mehr oder weniger große Kristallite, die durch Bereiche, in denen die Kettensegmente te
ungeordnet sind, voneinander getrennt werden. a.
Teilkristalline Homopolymere oe
Die wesentlichen Aggregationsformen der kristallisierbaren Polymere sind der Sphérolith und sn
der Polymer—"Einkristall". Ersterer entsteht bei Kristallisation aus der Schmelze, letzterer or
bildet sich, wenn Polymere aus verdünnter Lösung kristallisiert werden. Abb. 3 zeigt das
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
Abb. :
cis trans
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