Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

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Abb. © Abb. 4 
Polyethylensebazat-Spharolithe wdhrend Schema eines Sphiarolithen 
der Kristallisation aus der Schmelze a) kristalline Lamelle 
b) nichtkristallis. Bereich 
i lichtmikroskopische Bild von Sphérolithen zwischen gekreuzten Polarisatoren. Es handelt sich 
oe dabei um eine Probe aus Polyethylen—Sebazat, einem aliphatischen Polyester, die noch nicht 
A N vollständig durchkristallisiert ist. In den schwarzen Bereichen befindet sich das Polymere noch 
in der isotropen Schmelze. Die radiale Strukturen der einzelnen Sphärolithe, die jeweils von 
| einem Kristallisationskeim aus wachsen, legt die naive Vorstellung nahe, daß vom Keim 
ausgehend gestreckte Polymerketten nach außen verlaufen. Diese Vorstellung ist falsch. Die 
richtige Interpretation gibt Abb. 4. Radial verlaufen dünne kristalline Lamellen (Dicke 20 — 
50 nm, je nach Kristallisationstemperatur), in denen die Kettensegmente in den kristallinen 
Bereichen senkrecht zur Lamellenoberfläche verlaufen. Dabei ist wichtig zu wissen, daß die 
gleiche Kette mit verschiedenen Segmenten mehrmals in den Kristalliten eingebaut ist. Beim 
Austritt aus der Kristalldeckfläche faltet sie entweder um und läuft wieder in denselben 
} Kristalliten zurück, oder sie tritt in die benachbarte Kristallamelle ein. Dadurch bildet sich 
: zwischen den Lamellen eine ungeordnete Zwischenschicht. Bei der Kristallisation aus der 
Schmelze wird so die Konformation des Knäuels nur in kleinen Bereichen, nämlich den 
; Kristalliten, geändert. 
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werden. Sie stammt aus Neutronen—Kleinwinkelstreuexperimenten, wo man sich die Tatsache 
zunutze machen kann, dal deuterierte Ketten ein anderes Streusignal ergeben als 
wasserstoffhaltige, sich im thermodynamischen Verhalten aber nur wenig voneinander 
unterscheiden. Die geringe Beimischung von deuterierten Ketten in einer Schmelze macht diese 
Ketten für das Neutronen—Streuexperiment kenntlich, wirkt also wie eine Anfirbung im 
übertragenen Sinne. In Abb. 5 ist dieser Sachverhalt nach den Vorstellungen des 
‘Erstarrungsmodells skizziert] ) I 
Die Abfolge kristalliner und ungeordneter Phasen in einem chemisch einheitlichen Stoff könnte 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
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