Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

Einleitung 
Eutektische Al-Si Legierungen werden für mechanisch und thermisch hoch bean- 
spruchte Komponenten von Verbrennungsmotoren, wie Zylinderköpfe und Kolben, U 
aufgrund der guten Gießeignung und günstigen Festigkeitseigenschaften verwen- a 
det. Der Siliziumgehalt erhöht die Verschleißfestigkeit und reduziert den ther- 
mischen Ausdehnungskoeffizienten. Zusammen mit den weiteren Legierungselementen 
wird eine Aushärtbarkeit der Aluminiummatrix erreicht. 
Durch Einlagerung von hochwarmfesten, keramischen Fasern soll ein Verbundwerk- 
stoff mit verbesserter Warmfestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit herge- 
stellt werden, dessen Gefügestruktur und Wechselwirkung einzelner Gefügecharak- 
teristika mit den Werkstoffkennwerten anhand metallographischer Untersuchungen 
dargestellt werden soll. 
Werkstoffsystem und Fertigungsverfahren 
Als Matrixwerkstoff wird die handelsübliche Kolbenlegierung G-A1Sil2CuMgNi 
verwendet, in die über Druckinfiltration der Schmelze im Preßgießverfahren 
(sog. "squeeze casting") die Fasern eingelagert werden. Hierbei wird die Le- 
gierung in der Giedkokille unter hoheren Driicken von über 1000bar zur Erstar- A 
rung gebracht, wobei ein dichtes und durch die relativ hohe Erstarrungsge- 
schwindigkeit feinkörniges Gefüge erzeugt wird /1/. 
Als Verstärkungsfasern wurden polykristalline A1,05-Kurzfasern mit Uberwiegen- 
der § -Kristallstruktur eingebracht, die einen gemittelten Durchmesser von 3 um : 
bei einer mittleren Länge von 60 um besitzen. Die Fasern werden als vorgefer- Mi] 
tigte Formkörper in die Gießform eingebracht, so daß im Verbundwerkstoff eine 
statistisch regellose Faserorientierung innerhalb einer Bezugsebene vorliegt "de 
/2/. 
Die rdumliche Struktur des faserverstdrkten Werkstoffes wird im Bild 1 deut- 
lich. Die Oberseite des Volumenelements stellt die Bezugsebene der Faserorien- stärkt 
tierung, erkennbar an ausschließlich längsangeschnittenen Fasern, dar. Die REM- Ea 
Aufnahme der Gewaltbruchflache einer Biegeprobe senkrecht zur Faserebene in ry 
Bild 2 vermittelt einen plastischen Eindruck von der Werkstoffstruktur, wobei : 
der vernachldssigbar kleine Anteil an langsherausgezogenen Fasern ("pull-outs") : 
auf eine gute Haftung zwischen Fasern und Matrix rückschließen 1äßt. 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
aloe
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.