Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

5 Zur Identifizierung der gröberen Ausscheidungen wurden nach entsprechender Vor- 
; a bereitung der Oberflächen die Proben im Rasterelektronenmikroskop anhand der 
A Röntgenemissionsbilder untersucht. 
Bei den lichtmikroskopisch dunkel abgebildeten Phasen handelt es sich um Sili- 
zium, durch das schmale Adern von Aluminium laufen. Die eingeschlossenen A1„0,- 
Fasern konnten durch das gekoppelte Vorliegen von Al und Sauerstoff in den 
Elementverteilungsbildern nachgewiesen werden. Qualitative, wellenlängendis- 
hn persive Mikrosondenanalysen bestätigen diese Aussagen. 
Die lichtmikroskopisch mittel- bis hellgrauen Phasen, die ebenfalls mit Al,05- 
Fasern durchsetzt sind, werden bei gleicher Vorgehensweise als Fe-, Mn- u. Si- 
rer Zusan- reiche Aluminide ausgewiesen. 
"ar Unter Die Interpretation der genannten Gefügemerkmale legt dabei folgende Entste- 
"größe von hungshypothese analog zu /3/ nahe: Beim Eindringen des Schmelzflusses in den 
em Verbund- Faserformkörper kommt es durch Abschreckeffekte der kälteren A1,05-Fasern Zu 
chen Berei- einer Vorausscheidung von Al-Mischkristallen, so daß sich die Restschmelze an 
n die abso- der Schmelzfront an Legierungselementen über die eutektische Zusammensetzung 
Hi etwas hinaus anreichert und die groben Si-Ausscheidungen und Schwermetallaluminide 
auftreten können. Inwieweit ein keimbildender Einfluß oder ein zusätzlicher 
Filtereffekt der Fasern wirksam wird, ist noch weiterführend zu klären. 
wichts wäh- Die Wirkung dieser harten eingelagerten Phasen, die vorzugsweise in angehäufter 
re Si-Aus- Form auftreten und oft "perlschnurartig" parallel zur Grenze des faserverstärk- 
aßverfahren ten Bereichs ausgeschieden sind, kann eine Lokalisierung des Rißpfades hervor- 
Konzentra- rufen. Besonders bei Ausscheidungen mit größeren Abmessungen ist unter dem Ein- 
ihkristallen Fluß äußerer Beanspruchungen eine auslösende Wirkung fir instabile RiBausbrei- 
bare inter- tung möglich. 
Die Festigkeitserhöhung eines Verbundwerkstoffs ist i.d.R. direkt abhängig vom 
Lene Anteil an Verstärkungsfasern und kann in einfachen Fällen beispielsweise nach 
- Berei- linearen oder modifizierten Mischungsregeln angenähert werden /4,5/. Beim 
Bild untersuchten Werkstoffsystem handelt es sich um die Kombination einer relativ 
nal duktilen Matrix und spröden, keramischen Fasern. Zur wirksamen Steigerung der 
Ce Festigkeit wäre hierbei ein möglichst hoher Faseranteil anzustreben, wobei je- 
Es doch pei realen Werkstoffen mit einer derartigen Zusammensetzung ein oberer 
oo Grenzwert des Fasergehaltes auftritt, bei dem die Duktilität des Verbundwerk 
stoffes soweit abgefallen ist, daß der Bereich plastischer Deformationen je 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
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