Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

de Schichtstruktur mit zahlreichen Phasen. Durch Bedampfen der Ober- 
fläche mit FeO in der Kontrastierkammer war es möglich, die Phasen 
anhand ihrer Farbkontraste zu unterscheiden. 
Ein Ätzen der Proben erscheint wenig sinnvoll, da sehr schnell Phasen 
herausgelöst werden, die für die Beurteilung dann nicht mehr zugäng- 
lich sind. 
Auch für die REM-Untersuchungen erscheint die beschriebene Präpara- 
tion vorteilhaft, wie die folgenden Bilder zeigen. Um einen besseren 
Kontrast im REM zu erzielen wurde ein Rückstreudetektor eingesetzt. 
4. Schicht nicht eingeschmolzen 
Die nicht eingeschmolzene Spritzschicht im Lichtmikroskop ist in 
Abb. 3 dargestellt. Deutlich sind die relativ groben Spritztropfen 
mit unterschiedlicher Lamellenbreite zu erkennen. Neben den nach dem 
Polieren glatt und strukturlos erscheinenden Matrixanteilen sind ab- 
geplattete Tropfen mit feinen offensichtlich härteren Phasen zu er- 
kennen (Phase 1). Die Wolframkarbide liegen als nicht aufgelöste gro- 
be Teile in der Schicht vor (Phase 2). Die Schicht enthält größere, 
über die Schichtdicke verteilte Poren. Die lamellenförmigen Spritz- 
tropfen sind durch dünne Oxidfilme voneinander getrennt (Phase 3). In 
der unteren Hälfte des rechten Teilbildes, Abb. 3, ist eine weitere 
glatt erscheinende Phase zu erkennen (Phase 4). 
Durch Kontrastieren der Schliffoberfldche mit Eisenoxid (FeO) ca. 
10 Minuten lassen sich die unterschiedlichen Phasen noch besser als 
nur im polierten Zustand zeigen, Abb. 4. Neben rötlich erscheinenden 
Matrixtropfen (Phase 5 linkes Teilbild) sind andere größere Matrix- 
anteile gelb angefédrbt (Phase 6). Die gelbgriinen Wolframkarbide unter 
scheiden sich deutlich von der schon vorher beobachteten glatten Pha- 
se, die lila eingefärbt ist (Phase 7). Auch die Oxidfilme zwischen 
den Spritztropfen sind deutlich zu erkennen (Phase 8). Die Farbbilder 
zeigen, daß es möglich ist, Phasen durch Kontrastieren sichtbar zu 
machen. Durch chemisches Ätzen können diese Ergebnisse nicht erzielt 
werden. 
Mit Hilfe des REM und der EDX-Analyse sollte nun versucht werden, die 
bei den lichtmikroskopischen Untersuchungen nachgewiesenen Phasen zu 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
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