Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

vollständigen Analyse der Gefüge. Zusätzlich wurden einige Versuche zu den mechanischen Eigen- 
schaften der Al-Bronze, des Werkzeugwerkstoffes, und zu den für das Formgedächtnis wichtigen 
martensitischen Umwandlungstypen durchgeführt. 
Die chemischen Zusammensetzungen der untersuchten Legierungen sind in Tabelle 1 aufgeführt. 
Tab. 1: | Legierungssystem | Zusammensetzung 
fat.—%] | 
~.ZnAl 67,2 Cu 
24,2 Zn 
8,6 Al 
X Di 51,8 Ni 
48,2 Ti 
CuAlFeNiMn 73,8 Cu 
16,5 Al 
3,8 Fe 
5,1 Ni 
0,8 Mn 
2. Legierungen mit Formgedächtnis 
In allen Fällen ist der Ausgangspunkt die sogenannte Betatisierung, dabei wird ein homogenes S— 
Gefüge angestrebt durch Glühung bei hoher Temperatur, dicht unterhalb der Schmelztemperatur. 
Dieser Vorgang ist analog der Austenitisierung von Stählen. Die CuZnAl-Formgedächtnislegie- 
rung muß oberhalb von 850 °C betatisiert und von da aus abgeschreckt werden. Bild 1 zeigt die 
erfolgreiche Betatisierung. Nur Korngrenzen sind vorhanden. Daß die Legierung aber sehr um- 
wandlungsfreudig ist, zeigt Bild 2 mit dem Beginn der massiven Umwandlung, d.h. der Reaktion, 
die das homogene J, ausgehend von den Korngrenzen, in homogenes a umwandelt. Eine erfolgrei- 
che Betatisierung mu also diesen Reaktionstyp vermeiden. 
Fiir viele Formgedichtnislegierungen ist es nun wichtig zu wissen, bis zu welchen Temperaturen 
sie maximal ohne Änderung ihrer Eigenschaften erhitzt werden können. Zu diesem Zweck wurde 
die erfolgreich betatisierte Legierung auf Temperaturen oberhalb von Raumtemperatur gebracht. 
Die folgende Serie von lichtmikroskopischen Bildern 3a,b,c,d zeigt, daß in dieser Legierung ober- 
halb von 200 °C zeitabhängige Reaktionen beginnen, die anfangs noch nadelförmig aussehen, ähn- 
lich dem Martensit. Bei höherer Temperatur tritt ein normaler Ausscheidungsvorgang auf, näm- 
lich bevorzugte Ausscheidungen an den Korngrenzen und ein Dickenwachstum der schon bei nied- 
rigeren Temperaturen sichtbaren plattenförmigen Kristalle. Zur genaueren Kennzeichnung dieser 
Reaktionen ist die Transmissionselektronenmikroskopie notwendig (Bild 4). Die Rasterelektronen- 
mikroskopie, wie in Bild 4a zu sehen, liefert zwar eine bessere Auflösung und Vergrößerung als die 
Lichtmikroskopie, aber keine neuen Informationen. 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
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