Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

In den transmissionselektronischen Aufnahmen (Bild 4b,c) wird ganz deutlich, daß es sich nicht 
um eine normale Ausscheidung handelt, sondern um die bainitische Bildung einer Kristallstruktur, 
die dem Martensit und damit der a—Phase verwandt ist.) Im Gegensatz zum Martensit ist diese 
Phase eine nicht rückumwandlungsfähige Struktur. 
Beim Untersuchen des Umwandlungsverhaltens finden wir auch entsprechend, daß nach Erwärmen 
bis 200 °C keine nennenswerte Änderung auftritt (Bild 5). Bei noch höheren Temperaturen sinken 
die Umwandlungstemperaturen sehr schnell. Die f—Phase wird stabilisiert, bis nach Glihungen 
oberhalb von 270 °C überhaupt keine Umwandlung mehr stattfindet. Die restliche f—Phase ist 
nicht mehr umwandlungsfähig. Das bedeutet wiederum, daß der Formgedächtniseffekt verschwun- 
den ist. Eine Re-betatisierung kann die Umwandlungsfähigkeit und damit die Gebrauchsfähigkeit 
als Formgedächtnislegierung wieder herstellen. In diesem Zustand kann der Legierung auch die 
Form aufgeprägt werden, an die sie sich beim Ein-Weg-Effekt dann wiederholt erinnert ("lernfä- 
higer Zustand"). 
Ergänzend zu dieser Formgedächtnislegierung auf Cu-Basis soll noch eine andere Legierung auf 
NiTi-Basis gezeigt werden (Bild 6). Wird diese Legierung derselben Wärmebehandlung unterzo- 
gen, finden wir ein stabiles Umwandlungsverhalten. Auch lichtmikroskopisch läßt sich keine Ver- 
änderung des Gefüges feststellen. Offenbar besteht oberhalb der Temperatur der martensitischen 
Rückumwandlung eine stabile #—Phase, die unter keinen Umständen in die bei der Cu-Legierung 
beobachteten Gefüge zerfällt. 
Mg | 
a 
oh 
0 
-10 
got A - 
beta- 2 400 
tisiert AnlaNtemperatur [°C] 
Ms ! 
100% - 
Bild 5: Umwandlungsverhalten einer homo- 
genisierten und angelassenen CuZnAl— 
Legierung 
0% Aro — -T 
beta” 200 400 
isier Anlaß temperatur [°C] 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
2073
	        
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