Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

Härte 
HV 10 1 
400 
300 
200 ı 
) K-ofenabgekühlt 
00 L— = = —_ — 
Gun- beta- X 170 600 
zust. tisiert Anlaßtemperatur [°C] 
Bild 8: Härtediagramm einer CuAlFeNi-Legierung, betatisiert 
und bei verschiedenen Temperaturen angelassen 
| „lung erst unterhalb von Raumtemperatur stattfand, liegt in diesem Fall die martensitische Um- 
ws im Wandlungstemperatur weit oberhalb von Raumtemperatur. Man erkennt auch, daß diese Legierung 
im betatisierten Zustand nicht vollständig homogen war, daß also beim Glühen bei hoher Tempe- 
ratur sich nicht alle Phasen (in diesem Fall intermetallische Verbindungen) in der f—Phase aufge- 
löst haben (Bild 7b). Aus dem (—Zustand bildet sich dann ein feinnadeliger Martensit. Diese Le- 
gierung verhilt sich also in vieler Hinsicht analog einem Werkzeugstahl. Sie wurde auch wie ein 
Werkzeugstahl angelassen. 
A Aus dem Martensit scheidet sich eine zweite Phase aus. Es interessieren hier die mechanischen Ei- 
genschaften. Einen Hinweis darauf gibt das Härtediagramm dieser Legierung (Bild 8). Wir müssen 
es vergleichen mit dem weichgeglühten Zustand, der nach Abkühlung aus dem Gußzustand oder 
langsamer Ofenabkühlung zu erhalten ist. Zuerst stellen wir einen starken Härteanstieg durch die 
martensitische Umwandlung fest. Dazu kommt ein weiterer Anstieg ( in der Stahlterminologie Se- 
kundirhirtung) durch den AusscheidungsprozeB. Wird diese Legierung aus dem (-Zustand lang- 
sam im Ofen abgekühlt, dann finden wir hier einen weiteren Reaktionstyp, ndmlich ein in die f— 
Struktur hineinwachsendes, lamellares Gefüge (Bild 9). Dies könnte diskontinuierliche Ausschei- 
dung oder eutektoide Umwandlung sein. Für letzteres spricht, daß die S—Phase in & und eine in- 
termetallische Verbindung zerfällt. 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
200: 50 
305
	        
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