ean Bei der Bearbeitung duktiler Werkstoffe kann grundsétzlich zwischen zwei Abriebmecha-
nismen unterschieden werden: Einmal, daß infolge vorübergehender Verankerung des
Abrasivkorns in der Unterlage einzelne Partikel durch Überschreiben der Schubfestigkeit
"abgetrennt" werden. Zum anderen kommt es zu mikroplastischen Verformungen und
Einebnungen der Schlifffläche. Dies ist bei der Bearbeitung von Keramiken jedoch nahezu
| auszuschließen. Vielmehr führt hier die Kinematik des Schleif/Läppens je nach Gefüge-
’ struktur zum vollständigen Herausbrechen gesamter Körner oder zum Abplatzen einzelner
. Kornbruchstücke (Abbildung 6).
Als Läppmaterial zur Herstellung keramographischer Dünnschliffe oxidischer Keramik
eignet sich eine SiC-Aufschlämmung. Die härteren nichtoxidischen Werkstoffe lassen sich
alia vorzugsweise mit Diamant-Aufschlämmungen bearbeiten. Dagegen wird in Ermangelung
a anderer Alternativen zur Anschliffherstellung grundsätzlich Diamant in Form von Spray
Fen oder Suspension benutzt.
die Qualität
Während zur Dünnschliffherstellung Drehgeschwindigkeiten von 20 bis 60 U/min bei
Scheibendurchmessern bis 400 mm angebracht sind, lassen sich Anschliffe mit 150 U/min
und Dünn- sinnvoll bearbeiten. Um die Ausbruchneigung der Keramik weiter zu minimieren sollte
asver Faln- dabei der Anpreßdruck nur 100 bis 150 N bei 6 Proben mit je 30 mm Durchmesser betra-
he Jaton gen. Dadurch erhöht sich die Bearbeitungszeit allerdings auf 10 bis 20 Minuten. Größere
EN Drehgeschwindigkeiten, zusammen mit héherem AnpreBdruck, kommen einer Schrupp-
bearbeitung mit entsprechend starker Werkstoffschadigung gleich.
Porenreiche Keramiken verhalten sich als Dinn- und Anschliffe beim Lappen bzw. Fein-
bearbeiten auf einer entsprechend metallpulververstérkten Kunststoffscheibe problema-
tisch. Oft und eigentlich nicht zu verhindern wird eine "Mixtur" aus Abrasivkorn, Abrieb und
Tragerflissigkeit in die Poren eingedrickt, was die Untersuchung unter dem Mikroskop
stark erschwert (Abbildung 7).
Um dies zu verhindern, kann die Dünn- und Anschliffpräparation auf einer speziellen
zähen Kunststoffunterlage, dem DP-PLAN-Tuch, mit Diamantsuspension der Körnungen
15 um oder 9 um erfolgen. Zur Kinematik dieser Alternative können derzeit allerdings nur
wenige Aussagen gemacht werden, da sie auf empirischem Wege ermittelt und ver-
schleißtechnisch bislang nicht näher untersucht wurde. Die Beschaffenheit der Oberfläche
und die Elastizität des DP-PLAN üben hier vermutlich den entscheidenden Einfluß aus.
chen heraus
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
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