Full text: Fortschritte in der Metallographie

84 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 
grund der sichtbaren Zwillinge im Austenit gegeben. Zusätzlich werden Korngrenzen des Ferrits Literatur 
entwickelt. Die Detailerkennbarkeit kann durch Anwendung des Interferenzkontrastes im LIMI 
verbessert werden (Abb. 3a). Eine erleichterte Phasenidentifikation bietet die kombinierte elektroly- [1] J. Mich 
tische Atzung mit 10 %iger Oxalsdure und 40 %iger NaOH. Dabei erfolgt zusitzlich die unter- 2205 du, 
schiedliche Fiarbung von Austenit und Ferrit. Die Austenitgebiete erscheinen hell, wahrend der Fer- [2] Struers I 
rit eine vorwiegend bläuliche Färbung (dunkel) aufweist (Abb. 3b). Eine negative Beeinflussung der [3] E. Weid 
Oxalsäureätzung durch die nachfolgende Ätzung in NaOH liegt nicht vor. Struers 
| . | . [4] E. Weck 
Tabelle 3. Präparationsmethoden 2 und 3, "</<" Drehrichtung Probenhalter/Scheibe Teil II: 
| Schleifen ’ 
Körnung Kraft [N] . Probenanzahl Probenhalter | Richtung Kühlung Upm Deutsch‘ 
500 70 6 Probenhalter | </< Wasser 300 [5] D.E.N 
800 70 l6 Probenhalter Wasser 300 Duplex ! 
' 1200 EE 6 Probenhalter | </< Wasser 300 [6] F.lacov: 
2400 90 [70 ‘6 Probenhalter | </< | Wasser 300 [7] S.S.M 
4000 70 6  Probenhalter | </< Wasser 1300 oT 
Anmerkung: Beim ersten Schleifschritt (Körnung 500) wurde nach ie 3 min das Papier durch ein neues ersetzt 237. 
Polieren 
Oberfläche | Zeit [s] | Kraft [N] | Probenanzahl 'Probenhalter |Richtung | Poliermittel Upm 
MD Mol | Via agg |90 6 Probenhalter | </< DP-Susp. 3 um | 150 
M2: 80 oo T._ M2O0PS+HO 
[MD Chem "50 (0 | 60 6 Probenhalter !>/< ‘M3: OP-U + H,0 150 
4  Nachweis der Sigma-Phase 
Bei Duplex Stihlen kommt es im Temperaturbereich zwischen 700 und 900 °C zur Ausscheidung 
der Sigma-Phase [6,7]. Abb. 4a zeigt das Atzbild des SAF 2304 nach 30 h Auslagerung bei 700 °C. 
Zu erkennen ist eine Phase zwischen Austenit und Ferrit mit vorwiegend oranger Färbung (dunkel), 
deren Aussehen darauf hindeutet, dass es sich um die Sigma-Phase handelt. In der Literatur konnten 
keine Angaben bezüglich der Färbung der Sigma-Phase nach der Ätzung in 40 %iger NaOH gefun- 
den werden. Der Nachweis erfolgt mittels EBSD. Abb. 4b zeigt eine Gegenüberstellung der unter- Abbildung 1: | 
schiedlichen Phasen (hell = Austenit, grau = Ferrit). Die schwarzen Bereiche können eindeutig als tionsmethode 1, 
Sigma-Phase identifiziert werden. Fiir LIMI-Begutachtungen sei bemerkt, dass die Atzzeit das Er- 
scheinungsbild der Sigma-Phase beeinflusst. Kurze Ätzdauer führt zu einer hellen Färbung 
(Abb. 4c), während eine lange Ätzzeit der Sigma-Phase ein zum Teil dunkles Aussehen verleiht 
(Abb. 4d). Die chromverarmte Zone um die Sigma-Phase zeichnet sich durch einen deutlichen 
Farbunterschied zum übrigen Ferrit ab. Der Effekt wird durch eine Erhöhung der Ätzdauer ver- 
stärkt. 
5 Zusammenfassung 
Die vorgestellte Präparationsmethode 3 hat sich als wertvolles Instrument zur Gefügebeurteilung 
von Duplex Stählen erwiesen. Eine zusätzliche elektrolytische Ätzung in 10 %iger Oxalsäure und = 
40 %iger NaOH erlaubt eine eindeutige Phasenunterscheidung von Austenit, Ferrit und der Sigma- a. - 
Phase. Ebenso werden die Komgrenzen innerhalb des Ferrits entwickelt. Abbildung 2: S
	        
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