130 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
Val
Abb. 3: Verformungsbänder nach 5% plastischer Deformation, a) LiMi-Bild zeigt verschiedene Körner mit
unterschiedlicher Dichte und Ausrichtung der Verformungsbänder, b) REM-Aufnahme im Elektronen-
Rückstreukontrast zeigt die Verformungsbänder bei 15.000-facher VergroBerung, erste o'-Martensitkeime zeigen
sich als dunkle Flächen in den Verformungsbändern.
5 um
An den GroBwinkelkorngrenzen konnen sich die Verformungsbénder nicht weiter ausbreiten. Abb. 4
Dort nimmt die Dichte an Bändern mit steigendem Verformungsgrad zu. In den Verfor- (Auster
mungsbändern sind bei höherer Vergrößerung im REM deutlich Kontrastunterschiede er- lingsgr
kennbar (Abb. 3b). Hierbei handelt es sich um erste o’-Martensitkeime. Diese Keime können Dies
vereinzelt oder in Gruppen in den Verformungsbändern bzw. an deren Schnittpunkten auftre- tung «
ten. In Abb. 4a ist die Mikrostruktur nach 5% nomineller Stauchung durch eine EBSD- zeigt
Messung dargestellt. Die dunkelgrauen Linien im Austenit kennzeichnen Bereiche höherer binde
Defektdichte und stellen die Verformungsbinder dar. Werden die Verformungsbénder dicker. Sachy
so können diese aufgrund der wachsenden Defektdichte nicht mehr als Austenit indiziert wer- die pl:
den. Durch die erhöhte Versetzungsdichte und der gleichzeitigen Aufspaltung der Versetzun-
gen werden sehr viele Stapelfehler erzeugt. Durch die regelmäßige, sequentielle Anordnung Großf
dieses planaren Fehlers bildet sich eine hexagonale Stapelung, der so genannte e-Martensit. vieler
Die verbreiterten Verformungsbiander werden als hexagonale Phase indiziert (Abb. 4a). Zwilli
Co x : oo chen}
Am rechten Rand in der Abb. 4a befindet sich eine Kleinwinkelkorngrenze (KWKG: rot mar-
kiert) mit einer Desorientierung von ca. 4°. An dieser Grenze wird die Versetzungsbewegung 5
behindert und mehrere Versetzungsaufstauungen sind entstanden. In diesen gestörten Berei-
chen wandelt der metastabile e-Martensit schneller in o'-Martensit um, als im linken Abbil-
dungsbereich mit vermutlich geringerer Defektdichte. Aus den gemessenen Polfiguren der
entsprechenden Phasen ergibt sich der Kurdjumow-Sachs-Zusammenhang ((111), || (01 Do
bzw. [10-1], || [11-1]«) [3] als Orientierungsbeziehung fiir die Druckverformung des CrMnNi-
Stahlgusses.
Mit zunehmendem Deformationsgrad wandeln die Verformungsbänder anschließend komplett
in o’-Martensit um. Die Dichte der Verformungsbänder nimmt zu und der grobkörnige Auste-
nit des Ausgangszustandes wird durch diese fragmentiert (Abb. 4b). In den Verformungsbän-
dern befindet sich eine große Anzahl von £3 Zwillingsgrenzen (rot markiert). Diese stammen
aus der Vereinigung von o'-Martensitkeimen, die in unterschiedlichen Kurdjumow-Sachs Va-
rianten vorlagen und charakteristische Desorientierungen aufweisen [4]. Am häufigsten treten =
jene Varianten auf, die sich durch eine Grenzfläche in £3-Konfiguration kennzeichnen. „100 pr
Abb. 5
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