140 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
Zur Einstellung der Probentemperatur stehen eine Widerstandheizung für den Temperaturbereich °C.
von Raumtemperatur bis 950 °C, sowie eine Heiz-/Kiihleinheit fiir einen Bereich von -100 °C bis Diag
300 °C zur Verfligung. Die Steuerung des Zug/Druck/Biegemoduls ist sowohl manuell als auch im Die 1
PC-Betrieb möglich. Günstige Maße für metallische Zugproben sind 40 mm bis 50 mm, dabei LH8
ergibt sich aus dem freien Abstand der Gabeln eine Messlänge von 12 mm bis 28 mm. Die Proben- darg
breite sollte 18 mm nicht überschreiten, allerdings gewährleistet eine große Breite, dass in den brei- Zug:
teren Enden keine Verformung auftritt [3]. Unte
Die Analyse der Konstruktion des Zug/Druck/Biegemoduls zeigt einige Besonderheiten, die die den |
Bestimmung der mechanischen Kennwerte von Werkstoffen erschweren. Zu diesen gehören: stim
e die Probengrofe unterscheidet sich von den in ASTM oder DIN genormten Umf
® die Messdaten werden in Form von der Abhängigkeit der Kraft und Jochweg erfasst gem.
» die Umformgeschwindigkeit ist bedeutend geringer als bei konventionellen Umformprozessen der $
und kann nicht konstant gehalten werden sche
» die einstellbare Größe ist die Geschwindigkeit der Jochbewegung, die bei jedem Belastungs- rung
schritt unverändert bleibt zwei
Einige der oben genannten Nachteile sind wesentlich, während andere mit gewissem technischen stanc
Aufwand umgangen werden können. schri
Dies
fekts
3 Anwendung des Zug/Druck/Biegemoduls für die Mikrostrukturent- Bere
wicklung- und Eigenschaftscharakterisierung
3.1 Analyse der Mikrostrukturentwicklung 9
Der Stahl LH800 gehért zu der Gruppe innovativer kohlenstoffarmer Stähle, die die Eigenschaft der
Lufthärtbarkeit besitzen [4]. Es wurden Zugversuche in einem REM LEO 1455VP der Firma Zeiss
mittels oben beschriebenem Zug/Druck/Biegemodul durchgefiihrt mit dem Ziel, einen Zusammen-
hang zwischen der Mikrostrukturentwicklung und der Umformung zu ermitteln. Dafür wurden Pro-
ben mit der in Bild 2 gezeigten Geometrie aus einem Blech des Stahls LH800 ausgeschnitten. Die ;
Oberfläche der Proben wurde geschliffen, poliert und in einer Salpetersäurelösung von 2% geätzt.
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Bild 2: AbmaBe der Zugprobe fiir in-situ Untersuchungen im REM imR
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Nach der Befestigung im Zug/Druck/Biegemodul wurden die Proben schrittweise bis zum Reißen hy
gezogen. Nach jedem Belastungsschritt wurden REM-Aufnahmen bei 1000-facher und 3000-facher chen
VergroBerung fiir ein Probengebiet aufgenommen. Dabei wurde die Zugkraft wihrend dieser Pause tisch
beibehalten. Die lineare Ziehgeschwindigkeit betrug 5 um/s. Die Durchschnittsumformgeschwin- die K
digkeit bei der Versuchsdurchfithrung lag bei 0,0002 s"' + 15%. Die Versuchstemperatur betrug 17 von _
terer