Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 141
urbereich °C. Nach der Versuchsdurchführung wurde die Kraft-Weg-Kurve in ein Spannungs-Dehnungs-
00 °C bis Diagramm umgerechnet.
ls auch im Die umgerechnete, mittels Zug/Druck/Biegemodul erzeugte Spannungs-Dehnungs-Kurve des Stahls
dabei LHS800 ist zusammen mit den gemittelten Zugversuchsergebnissen gem. DIN EN 10002 in Bild 3
die Proben- dargestellt. Wie angenommen, ist eine Abweichung der Spannungswerte zu beobachten, die im
in den brei- Zuganfangsstadium in der Zone elastischer Umformungen maximal ist. Die im Rahmen von in-situ
Untersuchungen gemessenen Spannungen liegen im Bereich des plastischen FlieBens sehr nah an
, die die den bei den genormten Versuchen ermittelten Werten. Die mittlere Abweichung der Spannungsbe-
dren: stimmung in diesem Bereich liegt bei ca. 4%. Die Abweichung kann sowohl durch den Einfluss der
Umformgeschwindigkeit, die im REM um den Faktor 25 kleiner ist als bei den Untersuchungen
gem. DIN, als auch durch die unterschiedliche Probengeometrie begriindet werden. Die Fehler bei
|prozessen der Spannungsbestimmung steigen nach dem Einschniiren der Proben, die aufgrund der spezifi-
schen Form im Zug/Druck/Biegemodul bereits bei ca. 13,5% Dehnung stattfindet. Die Verbesse-
astungs- rung der Genauigkeit der Spannungs-Dehnungs-Kurvenbestimmung ist durch das Aufbringen von
zwei Markierungen auf der Probenoberfläche in der Mittelzone und durch das Nachmessen des Ab-
hnischen standes mithilfe der REM Software zwischen den beiden Markierungen nach jedem Belastungs-
schritt möglich. Auf diese Weise können die Daten aus der Jochwegumrechnung korrigiert werden.
Diese Methode zeigt gute Ergebnisse bei der Charakterisierung des kinematischen Verfestigungsef-
fekts mittels Zug/Druck/Biegemoduls und Flachroben [5]. Andererseits kann die Abweichung im
turent- Bereich der Hooke’schen Geraden nicht auf weniger als 50% minimiert werden.
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Bild 3: Spannungs-Dehnungs-Kurve des Stahls LH800, ermittelte mittels Zug/Druck/Biegemodul (a) und nach der DIN
EN 10002 (b)
Bild 4 kann die Entwicklung der Kornstruktur einer Probe des Stahls LH800 beim Zugversuch in
im REMs entnommen werden. Der Übersichtlichkeit halber sind auf den Abbildungen Vergröße-
rungen der REM-Aufnahmen dargestellt. Für die quantitative Analyse wurden bei dieser Versuchs-
ım Reißen art vollständige Schliffbilder verwendet. Die Kornanzahl auf jedem Schliffbild mit einer tausendfa-
3000-facher chen Vergrößerung betrug mehr als 200, was für die nachfolgende Korrelationsanalyse als statis-
lieser Pause tisch abgesichert betrachtet werden kann. Ein Vergleich der Aufnahmen in Bild 4 zeigt, dass sich
geschwin- die Körner mit dem Anstieg der Zugumformung dehnen. Außerdem kommt es ab einer Dehnung
ır betrug 17 von 10% zu einer Bildung von Gleitbändern in den Körnern. Die Anzahl der Bänder wächst im wei-
teren Verlauf der plastischen Dehnung.