146 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
sermikroskop der Marke Keyence VK-9700 untersucht. In Bild 1 ist eine Bildsequenz der Oberflä- den
che einer Al-Probe bei unterschiedlichen Umformgraden dargestellt. müs!
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-=-0,05 @z=-0,10 m =-0,16 @z= -0,43
Bild 1: Oberfläche eines schrittweise umgeformten Al-Einkristalls
Bei geringer Umformung (®,=-0,05) sind an der Oberfläche zunächst einzelne, parallel zueinander
angeordnete Gleitstufen beobachtbar. Das Abgleiten der Versetzungen erfolgt innerhalb des primä-
ren Gleitsystems. Mit zunehmender Umformung wird ein sekundäres Gleitsystem aktiviert, welches
dem primären Gleitsystem überlagert ist. Für den Umformgrad (0,=-0,10) ist die entsprechende 0.
Oberflachenstruktur in Bild 1 abgebildet. Bei fortschreitender Umformung entstehen in beiden !
Gleitsystemen immer mehr Gleitstufen. Der Abstand der Gleitstufen zueinander nimmt stetig ab Bild
bzw. die Gleitstufendichte steigt stark an. Damit verbunden ist eine zunehmende Kriimmung der
Oberfläche (siehe Abbildung bei ¢,=-0,16 in Bild 1). Bei weiterer Umformung nimmt die Gleitstu- Anh
fendichte schlieBlich soweit zu, dass einzelne Gleitstufen nur noch schwer zu unterscheiden sind. mitt
Dem gegenüber kommt es zu einer starken Bildung von Falten auf der Oberfläche (siehe Abbildung für €
bei ¢,=-0.43 in Bild 1). Kor
3 Untersuchung an Polykristallen aus Stahl
Für die Praxis spielen Einkristalle nur eine untergeordnete Rolle. Von wesentlich höherem Interesse
sind Polykristalle. In der Automobilindustrie werden beispielsweise Bleche aus polykristallinen
Stahlwerkstoffen umgeformt. Aus diesem Grund wurden Deformationsuntersuchungen an rostfrei-
em Edelstahl und ARMCO-Eisen durchgefiihrt. Die Stauversuche wurden an ARMCO-Eisen im
Institut für Werkstoffkunde der Leibniz Universität Hannover durchgeführt. Die Zugversuche er-
folgten mit rostfreiem Edelstahl im Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen.
3.1 Stauchversuche
Die Stauchversuche an ARMCO-Eisen wurden analog denen von Aluminium durchgeführt. Die
Probengeometrie wurde analog den Aluminiumversuchen beibehalten. Um sicherzustellen, dass von
der Oberfliche stets derselbe Bereich untersucht wurde, sind permanente Marker am Rand des Be-
reichs gesetzt worden. In Bild 2 ist eine Bildsequenz einer Probe bei fortschreitender Umformung
dargestellt (10fache Vergrößerung). Aus diesem Bereich wurden 10 Korner ausgewählt, welche
unter höherer Auflösung (50facher oder 100facher Vergrößerung) einzeln analysiert wurden. Bild
Die Messdaten umfassen neben den normalen fotographischen Aufnahmen der Oberfläche die La-
serintensitäten sowie die gescannten Höhen über den betrachteten Probenbereich als ASCII-
Datensätze. Die Analyse der Oberflächen gestaltet sich bei den Polykristallen komplizierter als bei