Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 205
3. Mechanische Eigenschaften
A 3.1 Kennwerte des Zugversuchs nach DIN 50125
a Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften der untersuchten Profilträger wurden uniaxiale
Zugversuche an ungekerbten und gekerbten Rundzugproben bei Raumtemperatur (0= 25°C) durch-
45 geführt. Die ermittelten Kennwerte sind in der folgenden Tabelle II wiedergegeben.
ten darauf hin, ee Sr -—
enzementit Streckgrenze Zugfestigkeit Bruchdehnung
analysierten Rp, (MPa) Rn (MPa) Ages (%)
; Schwefel ’S rem — - a - vn
U-Profil- ungekerbt 285 356 23,5
- gekerbt 390 493 9.1
I-Profil - ungekerbt 195 296 40
- gekerbt os 393 18,8
- —— . ren mb re _
i Tabelle II: Mechanische Kennwerte des Zugversuchs bei RT, Dehngeschwindigkeit: € = 10%
ierrichtung
hleifen und
rößen metal- Die gemessenen mechanischen Eigenschaften des U-Profilstahls weisen die geforderten Festig-
h dem Atzen keitswerte der Güte S235 (UST 37-2) nach EN 10025 wie nachfolgend in Tabelle III dargestellt
Die mikro- auf. Die ermittelten Bruchdehnungen von Ages. = 23,5% liegen geringfügig unterhalb der angege-
e Mikrogefüge ben Mindestbruchdehnung von A = 28%.
st im wesentli-
t wurden. Der TT Suedere Rope TT ee ee Te
Thomas- Streckgrenze Rp, (MPa) Zugfestigkeit Rm (MPa) Bruchdehnung A (%)
d 1.06.3 nach -_— —— es ee
Ur >235 > 360 >28
6.6) Schla- 1. _
c<idische Schla- Tabelle II: Mechanische Kennwerte des Stahls S 235 (UST — 37-2)
skopische Ge-
ze mit eingela-
5 HB31,252,5 am Die Festigkeitskennwerte des I-Profiltrigers liegen mit Rp, = 195 MPa und Rm = 296 MPa unter
Lunker, den Sollwerten der Giite S 235. Die Dehnung von Ages. = 40% iibersteigt deutlich den Wert von
it den zuge- 28%.
\nregungs- Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Festigkeitswerte, d. h. die Nennspannungen der gekerbten
ktierten Ele- Zugproben deutlich höher liegen als die der ungekerbten Proben. Der Grund dafür ist die gute
Nn und ge- Kerbzähigkeit dieser Stähle im quasi statischen Belastungsfall und der verringerte Probenquer-
vorliegen. Die schnitt im Bereich der Kerbe. Spannungsspitzen führen im Kerbgrund zu einer lokalen plastischen
isennitridaus- Verformung und einer daraus resultierenden Verformungsverfestigung. Zudem verursacht die lokal
; die Existenz plastische Verformung im Kerbgrund eine Abschwächung der Kerbwirkungszahl.
b. 3b zeigt
3.2 Kerbschlagarbeit und Kerbschlagzihigkeit
Thomas-Stihle, die feine F e4N-Eisenmnitridausscheidungen aufweisen, können trotz höherer Deh-
nungen in statischen Zugversuchen bei dynamischer, d. h. schlagartiger Beanspruchung gekerbter
Proben niedrigere Kerbschlagarbeiten und somit Kerbschlagzähigkeiten aufweisen. Daraus folgt,
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