214 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
nach dem Glühen bei 700°C für 4 Stunden und Luftabkühlen gezeigt. Wegen des 1
Konzentrationsausgleiches zwischen den Dendriten und den interdendritischen Bereichen ist,
ähnlich wie bei der Legierung CuSn12-C-GZ (Bild 5a), nunmehr ein Gefüge aus a-Mischkristallen :
mit eingelagerten Teilchen (Blei und/oder CusP) vorhanden.
a) 7b)
Bild 5: Einfluss einer Wärmebehandlung (Glühen bei 700°C für 4 Stunden und Luftabkühlung) auf
das Gussgefüge, a) Legierung CuSn12-C-GZ, grobe a-Körner mit Glühzwillingen und Bleiteilchen,
b) Legierung CuSn8P-C-GZ, grobe a-Körner mit Glühzwillingen und nicht identifizierten Teilchen,
Ätzmittel: Klemm 2, [3]
3 Einfluss der Delta-Phase auf ausgewählte Eigenschaften von Kupfer-Zinn-
Gusslegierungen
Bild 6 zeigt die Abhängigkeit der Kennwerte des Zugversuches und der Härte vom Zinngehalt für
Legierungen, die im Kokillenguss hergestellt wurden. Die Zugfestigkeit und Härte erhöhen sich
zunächst kontinuierlich mit steigendem Zinngehalt. Oberhalb von etwa 10% Sn beobachtet man “
eine beschleunigte Zunahme der Härte und einen Abfall der Zugfestigkeit. Auffällig ist die N
markante Abnahme der Bruchdehnung oberhalb von etwa 5% Sn. Im Zusammenhang mit Bild 2, m.
Diagramm Kokillenguss, kann man die oben genannten Effekte mit dem Erscheinen der 6-Phase im }
Gefüge erklären. Die versprödende Wirkung dieser Phase ist besonders deutlich in Form des
Abfalls der Bruchdehnung zu beobachten. Höhere Anteile dieser Phase am Gesamtgefüge erzeugen
auch eine Abnahme der Zugfestigkeit. Die Kerbschlagzähigkeit von Kokillengusslegierungen weist
eine ähnliche Abhängigkeit vom Zinngehalt auf wie die Bruchdehnung [2].
Bild 6: Kennwerte des Zugversuches und Härte von Kupfer-Zinn-Legierungen (Kokillenguss) [2]