Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 337
Einflussfaktoren zur Durchführung reproduzierbarer Messungen in
Bild 6: a) der mikroskopischen Bildanalyse
EDX-
Mapping
er ver: Johannes Kaindl
ichteten
Pulvermi- Carl Zeiss Microlmaging GmbH
schung Göttingen
1.8905 und
1.2380; b)
Diffusions- . .
zone Einleitung
4 1.2380 und
wse Mikroskope werden heute wie selbstverständlich als Messgeräte eingesetzt. Zu Beginn wurden
solche Messungen mit Komponenten wie Okulareinsätzen durchgeführt. Heute finden Messungen
praktisch ausschließlich an Computern statt. Mit der Verfügbarkeit leistungsfähiger PC-Systeme,
werden Messungen immer anspruchsvoller: Vollautomatische Messungen über — für
mikroskopische Verhältnisse — sehr große Flächen sind heute (fast) Alltag, z.B. bei der Ermittlung
nichtmetallischer Einschlüsse in Stahl. Die Tatsache, dass es eben nur fast Alltag ist, spiegelt sich
urzzeitsintern in Irritationen wieder, wenn Messungen unabhängig von Ort, Zeit und Person nicht zu gleichen
1 der Prozess- Ergebnissen führen. Einfacher ausgedrückt: Messungen müssen reproduzierbar sein.
belegen, dass
ineres Gefüge
eller Untersu- Vorbereitung
tstehen. Des-
sntsteht, Die Soll mit einem Mikroskop gemessen werden, unterliegt es natiirlich denselben Regularien wie
araut schitie- Messgeräte. Die DIN 1319 mit ihren Teilen 1 — 4 beschreibt alle dazugehörigen Grundlagen.
dichtungsver-
en Der erste Schritt an einem Mikroskopsystem besteht darin, die Einheiten der zu vermessenden
Bilder korrekt zu skalieren. Dies wird üblicherweise über ein Objektmikrometer realisiert (Bild 1)
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Sci. Eng. Bild X: Objektmikrometer mit Ausschnittsvergroerung der Skala.
Sollen ausschließlich Langenmessungen durchgefiihrt werden, konnen Objektmikrometer auch fiir
Metallur- die Kalibrierung verwendet werden. Andernfalls muss ein fiir die jeweilige Messaufgabe geeignetes
Normal verwendet werden, um eine Kalibrierung durchführen zu können. Das stellt häufig ein
7, Berlin, beinahe unlösbares Problem dar, da für spezifische Fragestellungen kein Normal existiert bzw. die
Herstellung eines solchen Normals schwierig ist. Für einige Standardanwendungen werden jedoch
Normale zur Verfügung gestellt (Bild 2).