26 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
In der aktuellen Werkstoffnorm DIN EN 10025-2 ist fiir alle Werkstoffe der Nachweis einer Min- Perlit-Anteil
destkerbschlagarbeit erforderlich. So sind fiir den St 37.12 und St 37-2 (beides neu S235JR) Kerb- fid-Ausscheid
schlagarbeiten auf einem Mindestniveau von 27 J bei 20 °C nachzuweisen. Fiir den St 52-3 ist das
27 J-Kriterium bei 0 °C, d.h. fiir einen S355J0, zu erreichen. 3.4.3 Metalio
Die oben bes
3.3 Bauteil-Zugversuche an der Verbindung Diagonale-Eckstiel keine Aussag
Die Bauteil-Zugversuche hatten im Wesentlichen zwei Ziele. Zum einen galt es, die experimentell Ausscheidung
ermittelten Belastbarkeiten der real vorliegenden Verbindungen und Diagonalen den nach Normen der Untersuct
berechneten Beanspruchbarkeiten (Wind, Eislast) gegeniiberzustellen. Zum zweiten sollten auf der mittel greift S
Basis experimenteller Untersuchungen und numerischen Analysen unter spezifischer Betrachtung den können,
einzelner Masten das Versagen und der Schadensablauf untersucht und geklärt werden. betreffenden
Die Bauteilversuche wurden in einer 1 MN-Priifmaschine durchgefiihrt. Der geteilte Eckstiel wurde higkeit zu hot
oo oo . 5 . Ci Nitride konnt
mit einem Halteblech verschraubt, das in einem Kreuzgelenk eingehéingt wurde. Die Lasteinleitung
in die Diagonale erfolgte mit einem Vierkantprofil, verbunden mit drei Schrauben M16 10.9. Be- den cxemplar
sonderes Augenmerk wurde auf die Ausrichtung des Laststranges in beiden Ebenen gelegt. gonale. Die
Neben der Aufzeichnung der Kraft und des Kolbenwegs wurde in den Versuchen bei Raumtempe- Kerbschlagp r
ratur durch den Einsatz eines induktiven Wegaufnehmers, der die Verlängerung der Verbindung, zone m Mitt
gemessen zwischen dem Halteblech und einem Auflager hinter dem inneren Niet oder Schraube, oder Liders’s
erfasste. ie erkennen,
Die Bauteil-Zugversuche wurden bei Raumtemperatur und 0 °C durchgefiihrt. Die Temperierung feiche mit or
der Proben erfolgte außerhalb der Prüfmaschine in einer Kühlbox. Das Bauteil wurde auf -15 °C a on el ©
abgekiihlt, etwa 60 min bei konstanter Temperatur gehalten und fiir den Versuch isoliert in die Alle on Ne
Prüfmaschine eingebaut. Die Kontrolle der Temperatur erfolgte am Bauteil mittels eines Wider- dunsen che)
standsthermometers. Bei -1 °C wurde der Versuch gestartet. Die Temperatur erhöhte sich im Laufe Hope
des Versuches um maximal 1 K. Die Versuche wurden weggeregelt mit einer Geschwindigkeit von Atzung die N
4 mm/min durchgefiihrt. Die Versuchzeiten lagen dabei zwischen 200 s und 700 s.
sich demnach
. größerung (ce
3.4 Metallographie die sich auf:
3.4.1 Baumannabdriicke haben Durchr
Teilchen der
Von mehreren Proben, die für die chemische Analyse vorgesehen waren, wurden Baumannabdrü- Korngrenzen
cke angefertigt, an denen die Verteilung des Schwefels visuell qualitativ beurteilt werden kann. nen Morphol
Anhand der Baumannabdriicke wurde versucht, fiir die betreffenden Proben die Erschmelzungsart parallel zu de
zu bestimmen, also ob die Stähle beruhigt oder unberuhigt erschmolzen wurden. Die Ergebnisse aus scheidet sich
der Auswertung der Baumannabdrücke wurden denjenigen der chemischen Analvse gegenüberge- aus. Es hat ei
stellt. wähnt, parallı
® . Flächen des
3.4.2 Gefügebestimmung 200° C bis 2:
Für die Bestimmung der Gefügezustände der Grundwerkstoffe wurden Proben in einiger Entfer- deutlich unter
nung von Bruch- oder Knickstellen entnommen. Die Proben stammen aus den gleichen Bereichen
der Profile, aus denen auch die Kerbschlagbiegeproben entnommen wurden. Die Proben wurden
nach dem Polieren zunächst mit Nital geätzt, um das Grundgefüge sichtbar zu machen. Nitride
konnten mit dieser Ätzung nicht sichtbar gemacht werden.
Alle Proben zeigen ein ferritisch-perlitisches Gefüge mit Seigerungszonen in der Blechmitte. Die
Perlit-Anteile sind bei den älteren Stählen von 1951 und 1960 teilweise sehr gering, die Korngröße
relativ groß. Der St 37-2 von 1991 zeigt im Vergleich mit den älteren Varianten eine geringere
Korngröße. Die St 52-3-Varianten von 1960 und 1991 zeigen erwartungsgemäß einen größeren