Full text: Fortschritte in der Metallographie

rit. Aufgrund der niedrigen Stapelfehlerenergie, welche das Klettern und Quergleiten von Versetzungen 34 A 
erschwert, erfolgt die Verringerung der Versetzungsdichte in den y-K6rnern durch Versetzungsannihilation. 
Es gibt keine Anzeichen von Subkornbildung im Austenit (Abb. 1). Im Ferrit konnen die Versetzungen 3.4.1 
leicht klettern und quergleiten, was die Erholungsprozesse wihrend des Losungsgliihens beschleunigt und Obwe 
zur Subkornbildung führt (Abb. 2). Im Ferrit ist keine Rekristallisation im Vergleichsmaterial festzustellen. Karbi 
Die Versetzungsdichte wird auch durch die Wasserabschreckung beeinflußt, im Vergleich zum Schmieden Auste 
und Lösungsglühen ist dieser Beitrag allerdings verschwindend klein. [18] 1 
Subk 
3.3.2 Einfluf} der stereometrischen Parameter die Z 
Gurland zeigt an WC-Co Zweiphasenverbunden, daß sich die plastische Spannungsübertragung auf die kon- 342 
tinuierlichen Volumina der beiden Phasen konzentriert [16, 17]. Die isolierten Volumina schwimmen in der Trotz 
sie umgebenden Matrix und tragen nur minimal zur Übertragung bei. Diese Erkenntnis kann angewendet diese 
werden, um das plastische Verhalten von Zweiphasenmessingen [6, 7], ferritisch-martensitischen Zwei- veri 
phasenstiihlen [8-11] und ferritisch-austenitischen Duplexstihlen [2, 12-15] zu erkldren. Abb. 3 zeigt ein Phase 
isoliertes, versetzungsfreies, globulares Ferritkorn, eingebettet in einer versetzungsreichen Austenitmatrix. gent 
Die umgekehrte Situation, namlich isolierte Austenitkorner in einer versetzungsreichen Ferritmatrix, wird diese: 
ebenfalls beobachtet. 2 
die Zi 
3.3.3 Einfluß der zyklisch thermischen Belastung 343 
Sehr | 
Aufgrund der mechanischen und thermischen Eigenschaften von x und y und des von den beiden Pha- Aufg 
sen aufgebauten speziellen Gefüges kommt es in der Abkühlphase der zyklischen Temperaturwechsel des V 
20°C — 900°C — 20°C zum Aufbau thermischer Spannungen. Die Fließspannungen beider Phasen 
werden erreicht [2], plastische Deformation setzt ein und Versetzungen werden erzeugt. Verglichen mit 35 A 
dem Versetzungszuwachs wihrend des Schmiedens ist der Beitrag aus den Temperaturzyklen allerdings 
sehr klein. In der Aufheizphase der Zyklen werden die beim Abkiihlen erzeugten Gitterfehler durch Erho- Nach 
lung beseitigt und die Versetzungsdichte wird weiter verringert. Nach der zyklisch thermischen Belastung erhöh 
weist Austenit eine subkornfreie Versetzungsstruktur mit niedriger Versetzungsdichte und versetzungsar- wirks 
men Zwillingen auf (Abb. 4). Der Anteil an Zwillingen im Austenit nimmt nicht zu. Die Temperaturzyklen in At 
fördern in kontinuierlichen Ferritbereichen die Subkornbildung durch Polygonisation. Das Zellinnere wird lh 
dabei beinahe versetzungsfrei und die Subkorngrenzen werden gerade (Abb. 5). Ein weiteres Merkmal fiir Härte 
Erholung sind Kleinwinkeldrehkorngrenzen im Ferrit. Sie stellen sich als honigwabenartiges Netzwerk in ein 
von Schraubenversetzungen dar (Abb. 6). Die Maschenweite der Netzwerke ist umso größer, je kleiner der „Duni 
Verdrehwinkel zwischen den benachbarten Subkörnern ist [26]. Im Ferrit kommt es im untersuchten Tempe- 
raturintervall zu keiner Rekristallisation durch Keimbildung und Kornwachstum. Der hohe Legierungsgehalt 
behindert die Wanderung von Großwinkelkorngrenzen bei den gegebenen Temperatur-Zeit-Verhältnissen. 4. Zu 
Die z 
ringe] 
230  Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.