1. Einleitung Tunt
einet
Altersbedingte Linsentriibungen ("Grauer Star") des menschlichen Auges stellen eine erhebliche Beein- Wan
trächtigung des Sehvermögens dar, die üblicherweise durch die operative Entfernung der Linse und den zerst
Ersatz durch eine Kunstlinse behoben wird [1,2]. Zur praktischen Durchführung dieser Operation werden
mikrochirurgische Skalpelle aus gehärtetem Chromstahl eingesetzt. Als Voraussetzung für eine erfolgrei-
che Operation und für die rasche Genesung des Patienten müssen diese Mikroskalpelle möglichst glatte
Schnitte erzeugen, wofür eine ausgezeichnete Schärfe der Schneiden erforderlich ist. Durch die beim
Eingriff auftretenden mechanischen und korrosiven Belastungen der Schneidkanten kommt es zu einer
Abstumpfung der verwendeten Skalpelle, die so stark ist, daß diese - abhängig von ihrer Schneidengeo-
metrie - nur für wenige Operationen eingesetzt werden können. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit
wurde der Versuch unternommen, die Gründe fiir dieses rasche Abstumpfen zu eruieren.
2. Skalpelltypen und Operationsablauf
Der wesentliche Vorteil der im Jahr 1991 vorgestellten Schnittmethode der "Clear Corneal Incision" [1,2]
besteht darin, daß zum Ersatz der getrübten Linse lediglich ein kleiner Schnitt durch die Lederhaut
notwendig ist, der ein unter Einwirkung des Augeninnendruckes sich selbst verschließendes Ventil
darstellt, das nach der Operation nicht wie vordem üblich vernäht werden muß. Um dieses Ziel zu
erreichen, müssen die einzelnen Teilschnitte mit den in Abb. 1 dargestellten Skalpelltypen wie folgt
angelegt werden:
1 cm Wäh
(a) (b) TA Schn
lo] ol ) phys:
7 = zum
Abb. 1: Verwendete Skalpelltypen für Staroperationen. .
(a) Rundmesser (b) Phakolanze Mint
des I
Der erste Schnitt wird, wie in Abb. 2 (a) dargestellt, etwa 2 mm vom Hornhautrand entfernt mit einer 135°
Breite von etwa 4 mm durchgeführt. Er verläuft senkrecht zur Oberfläche der Lederhaut bis zu einer vorh:
Tiefe von etwa einem Drittel ihrer Dicke (Schnittiefe etwa 0,3 mm) und wird mit einem spitzen Ein-
wegskalpell durchgeführt. Dieser Schnitt bildet die äußere Wand des sich selbst schließenden Wundven-
tils. Beim zweiten Schnitt wird mit einem Rundmesser ("beaver blade", Abb. 1 (a)) ein 1 bis 2 mm langer
250 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)