Full text: Fortschritte in der Metallographie

Erstarrung des Mo,C-laserlegierten Schnellarbeitsstahles S 6-5-2 
B.Kriszt, R.Ebner, W.Tragl, B.Mayor’ 
Christian Doppler Laboratorium fir Lasereinsatz in der Werkstofforschung am 
Institut fir Metallkunde und Werkstoffprifung, Montanuniversitat, Leoben (A) 
Institut fir Metallforschung, Polnische Akademie der Wissenschaften, Krakéw (PL) 
Das Laserlegieren bietet die Mdglichkeit, Schnellarbeitsstahle (HSS) mit Karbiden zu legieren. 
Auf diese Weise |aBt sich der Hartphasenanteil nennenswert steigern. Fiir die Entwicklung dieser 
neuen Legierungssysteme stellt die Kenntnis der Phasengleichgewichte und Phasenumwandlun- 
gen im Temperaturbereich Uber 1000°C ein wichtiges Hilfsmittel dar. 
In dieser Arbeit werden Erstarrungsgefiige, die sich durch das Zulegieren von Mo,C-Karbid zum 
Schnellarbeitsstahl S 6-5-2 ergeben, beschrieben. Vergleichend zu den rasch erstarrten Laserge- 
figen wurden Gefiige von langsam erstarrten Proben untersucht. Thermodynamische Berech- 
nungen werden zur Interpretation der Erstarrungsabfolge und der Erstarrungsgefiige herangezo- 
gen. 
Solidification of Mo,C-laser alloyed M2-High Speed Steel 
Laser alloying of high speed steels (HSS) with carbide additions offers the opportunity to 
increase the amount of hard particles. The development of new alloys requires the knowledge of 
the phase equilibria in the temperature range above 1000°C. 
In this paper the sequence of solidification and microstructural evolution of the Mo,C-carbide 
alloyed HSS AISI M2 is discussed. In comparison to rapidly solidified laser treated specimens 
also alloys solidified at low cooling rates are investigated. Thermodynamic calculations of the 
constitutional changes are used to discuss the solidification process and the resulting microstruc- 
tures. 
1. Einleitung 
Neue Schnellarbeitsstahlentwicklungen zielen darauf ab, den Legierungsgehalt zu heben und 
somit Eigenschaften wie Warmfestigkeit, AnlaBbestandigkeit oder Zahigkeit zu verbessern. GroB- 
technisch limitierte Schmelzbadtemperaturen, aber auch geringe Abkühlraten stellen allerdings 
metallurgische Grenzen für die Entwicklung höchstlegierter HSS dar /1/. 
Mit dem Einsatz von Hochleistungslasern in der Oberflächentechnik steht für die Legierungs- 
entwicklung ein neues Werkzeug zur Verfügung. Die gute Fokussierbarkeit des Laserlichtes 
macht den Laser zu einer Warmequelle mit hoher Leistungsdichte, die es erlaubt, in Schmelzba- 
dern Temperaturen über 2000°C zu erreichen /2/. Mit steigender Temperatur erhöht sich die 
Löslichkeit der Schmelze für hochschmelzende Zusatzstoffe, so können beispielsweise Karbide 
in der Schmelze gut gelöst und homogen verteilt werden /3-5/. Die für Laseroberflächenbehand- 
lung typischen Kühlraten von 10° bis 10* K/s ermöglichen ein rasches Durchlaufen des Er- 
starrungsintervalles. Dies verhindert weitgehend das Auftreten von Makroseigerungen. Weiters 
führen die hohen Kühlraten zu feinen Gefügestrukturen und je nach Legierungssystem zur Aus- 
bildung metastabiler Phasen. 
Um vorab Entwicklungssrichtungen für neue Legierungen einzugrenzen, ist daher die Kenntnis 
der lokalen Gleichgewichte und der Erstarrungsgefüge von Bedeutung. In der Literatur sind zwar 
ausführliche Informationen über Gefüge und thermodynamische Daten von binären und ternären 
Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995) 1455
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.